Full text: 67.1939 (0067)

14 v. H. Grubengas, in dem sie nicht mehr bren¬ 
nen kann, erlischt. Dies ist insofern richtig, als 
jedes feststellbare Auftreten von Grubengas als 
gefahrdrohend angesehen werden mutz, weil es 
auf Gasausströmungen hinweist und das vor¬ 
handene Gas, zusammen mit Kohlenstaub oder 
durch Vermischung mit Luft, explosionsfähig 
werden kann. Im Grubenbetrieb mutz daher 
auch schon bei Ansammlungen von 1 o. H. Gru¬ 
bengas an die Arbeit eingestellt werden. Da sich 
das Grubengas in der Kohle befindet, wird es 
beim Abbau ständig durch allmähliches Aus¬ 
strömen oder seltener in Gestalt von Bläsern 
oder durch plötzliche Ausbrüche frei; soweit ev 
sich nicht um Gasausbrüche handelt, kann man 
das Grubengas, abgesehen von versteckt liegen¬ 
den Stellen in abgebauten Räumen und über 
dem Streckenausbau, durch Zufuhr eines kräf¬ 
tigen Wetterstromes und gute Durchmischung 
mit Luft fortspülen und unschädlich machen. An 
den eigentlichen Arbeitsstellen kommt es daher 
heute infolge der guten Bewetterung seltener 
zu Schlagwetteransammlungen. Zur Entzündung 
von Schlagwettern genügen schon kleine Flam¬ 
men oder auch Funken. 
Zu einer Kohlen st aubexplosion kann 
es nur konimen, wenn Kohlenstaub durch einen 
kräftigen Luststotz, z. B. infolge einer kleinen 
Schlagwetterexplosion oder eines Sprengschusses, 
zu einer dichten Wolke aufgewirbelt und so ein 
Kohlenstaub-Luftgemisch gebildet wird. Die in 
dem Staub liegende Explosionsgefahr ist mithin 
unmittelbar nicht so grotz wie bei Schlagwettern, 
zumal zu der Entzündung von Kohlenstaub eine 
heitze Flamme nötig ist. Da Kohlenstaub in einer 
Grube aber überall abgelagert ist und von 
einem gefährlichen Kohlenstaub schon die sehr 
geringe Menge von 70—100 g in 1 Kubikmeter 
Luft genügt, um eine Explosionsflamme fortzu- 
vflanzen, ist er, wenn die Grube nicht sehr feucht 
ist, im Gegensatz zu den meistens nur stellen¬ 
weise auftretenden Schlagwettern in der Lage, 
eine Explosion auf weite Erstreckungen hin fort¬ 
zutragen. Die Explosionsfähigkeit des Kohlen¬ 
staubes beruht darauf, datz der Staub bei seiner 
Erhitzung brennbare Gase abgibt, die entflammt 
werden und zur Verbrennung kommen, an der 
auch der entgaste Kohlenstaub mehr oder weni¬ 
ger teilnimmt. Den gefährlichsten Kohlenstaub 
führen unsere Fettkohlenzechen, weil die Fett¬ 
kohle am meisten zur Staubbildung neigt und 
am leichtesten ihr Gas abgibt. Kohlenstaub ist 
in der Grube in allen Räumen vorhanden. Er 
wird im Abbaubetrieb und in allen Strecken 
bei der Hereingewinnung und Abbeförderung 
der Kohle ständig frisch erzeugt. Sein Auftreten 
kann ebenso wenig wie das des Grubengases 
durch Absaugen oder auf sonstige Weise, wie es 
immer wieder von Nichtfachleuten vorgeschlagen 
wird, verhindert werden. 
Zur Bekämpfung der Explosionsgefahr kommt 
es, abgesehen non den betrieblichen Maßnahmen, 
die -einer Ansammlung von Grubengas vorbeu¬ 
gen und die Bildung und das Ablagern von 
Zerstörungen in einem Uuerschlag nach einer schweren Explosion 
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