14 v. H. Grubengas, in dem sie nicht mehr bren¬
nen kann, erlischt. Dies ist insofern richtig, als
jedes feststellbare Auftreten von Grubengas als
gefahrdrohend angesehen werden mutz, weil es
auf Gasausströmungen hinweist und das vor¬
handene Gas, zusammen mit Kohlenstaub oder
durch Vermischung mit Luft, explosionsfähig
werden kann. Im Grubenbetrieb mutz daher
auch schon bei Ansammlungen von 1 o. H. Gru¬
bengas an die Arbeit eingestellt werden. Da sich
das Grubengas in der Kohle befindet, wird es
beim Abbau ständig durch allmähliches Aus¬
strömen oder seltener in Gestalt von Bläsern
oder durch plötzliche Ausbrüche frei; soweit ev
sich nicht um Gasausbrüche handelt, kann man
das Grubengas, abgesehen von versteckt liegen¬
den Stellen in abgebauten Räumen und über
dem Streckenausbau, durch Zufuhr eines kräf¬
tigen Wetterstromes und gute Durchmischung
mit Luft fortspülen und unschädlich machen. An
den eigentlichen Arbeitsstellen kommt es daher
heute infolge der guten Bewetterung seltener
zu Schlagwetteransammlungen. Zur Entzündung
von Schlagwettern genügen schon kleine Flam¬
men oder auch Funken.
Zu einer Kohlen st aubexplosion kann
es nur konimen, wenn Kohlenstaub durch einen
kräftigen Luststotz, z. B. infolge einer kleinen
Schlagwetterexplosion oder eines Sprengschusses,
zu einer dichten Wolke aufgewirbelt und so ein
Kohlenstaub-Luftgemisch gebildet wird. Die in
dem Staub liegende Explosionsgefahr ist mithin
unmittelbar nicht so grotz wie bei Schlagwettern,
zumal zu der Entzündung von Kohlenstaub eine
heitze Flamme nötig ist. Da Kohlenstaub in einer
Grube aber überall abgelagert ist und von
einem gefährlichen Kohlenstaub schon die sehr
geringe Menge von 70—100 g in 1 Kubikmeter
Luft genügt, um eine Explosionsflamme fortzu-
vflanzen, ist er, wenn die Grube nicht sehr feucht
ist, im Gegensatz zu den meistens nur stellen¬
weise auftretenden Schlagwettern in der Lage,
eine Explosion auf weite Erstreckungen hin fort¬
zutragen. Die Explosionsfähigkeit des Kohlen¬
staubes beruht darauf, datz der Staub bei seiner
Erhitzung brennbare Gase abgibt, die entflammt
werden und zur Verbrennung kommen, an der
auch der entgaste Kohlenstaub mehr oder weni¬
ger teilnimmt. Den gefährlichsten Kohlenstaub
führen unsere Fettkohlenzechen, weil die Fett¬
kohle am meisten zur Staubbildung neigt und
am leichtesten ihr Gas abgibt. Kohlenstaub ist
in der Grube in allen Räumen vorhanden. Er
wird im Abbaubetrieb und in allen Strecken
bei der Hereingewinnung und Abbeförderung
der Kohle ständig frisch erzeugt. Sein Auftreten
kann ebenso wenig wie das des Grubengases
durch Absaugen oder auf sonstige Weise, wie es
immer wieder von Nichtfachleuten vorgeschlagen
wird, verhindert werden.
Zur Bekämpfung der Explosionsgefahr kommt
es, abgesehen non den betrieblichen Maßnahmen,
die -einer Ansammlung von Grubengas vorbeu¬
gen und die Bildung und das Ablagern von
Zerstörungen in einem Uuerschlag nach einer schweren Explosion
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