Um die Abteilungssteiger in der Unfallverhü¬
tung zu unterstützen und die Gefolgschaft zum
unfallsicheren Arbeiten zu erziehen, wurde ein
Unfallfteiger und in letzter Zeit noch ein Ar¬
beitsschutzwalter eingesetzt.
Zur Sicherung gegen Massen¬
unglücke,
wie sie in den Jahren 1898 und 1930 durch
Schlagwetter entstanden, wurde zunächst
die Wetterwirtschaft erheblich verbessert.
Kennzeichnend dürften folgende Zahlen sein:
Von dem gesamten einziehenden Wetterstrom
in Höhe von 9951 Kubikmeter je Minute im
März 1935 wurden nur 32,1 Prozent oder 3195
Kubikmeter je Minute den Abbaubetrieben zu¬
geführt. Bereits im Juni 1936 betrug dagegen
die einziehende Wettermenge 13 015 Kubikmeter
je Minute, von denen 7163 Kubikmeter oder
55 Prozent den Abbaubetriebspunkten zugeführt
wurden. Die einziehende Wettermenge erhöhte
sich damit je Minute um rund 3000 Kubikmeter,
die den Abbaubetrieben zugeführten Frischwetter
aber stiegen auf das Doppelte. Die Folge davon
war, daß heute sämtliche Betriebe weniger als
1 Prozent Schlagwetter haben, die Schlagwetter
also bis zur Gefahrlosigkeit verdünnt sind. Das
wurde 1935/36 dadurch erreicht, daß durch An¬
schluß dos Altenwaldfeldes mit zwei einziehen¬
den und einem ausziehenden Schacht die Gruben¬
weite verbessert und die Ventilatorleistung er¬
höht wurde. Später konnte durch die schon be¬
schriebene Aufteilung der Schächte — einziehende
in Feldesmitte, ausziehende an Feldesgrenze —
die Wetterwirtschaft weiter verbessert werden.
Außerdem wurden die Hauptwetterstrecken im
ganzen Grubengebäude erweitert.
Um sofort nach der Uebernahme für die stärker
gefährdeten Betriebe Abhilfe zu schaffen, wurde
bereits ab 1. April 1935 ein Blindschacht im
Querschlag 1 West aus der dritten zur vierten
Sohle in 90 Meter Tiefe niedergebracht, der den
Wetterweg dieser Abteilung wesentlich abkürzt
und verbessert.
Für die Bewetterung der Vorrichtungsbetriebe
sorgten 25 neue leistungsfähige Luttenventila¬
toren.
Diese Maßnahmen in der Wetterführung brach¬
ten uns einen weiteren Gewinn. Maybach hatte
im März 1935 an vier Betriebspunkten über
28 Grad Wärme; diese hießen im Bergmanns¬
munde oft „Marokko". Die neuen Frischwetter¬
mengen beseitigten die Hitze und schufen Arbeits¬
verhältnisse, die denen auf gut bewetterten Gru¬
ben nicht nachstehen. Sollten jedoch trotz der
Verbesserungen in der Wetterwirtschaft noch
Schlagwetter und Kohlenstaubexplosionen auf¬
treten, so würden diese durch die
Einführung des Gesteinsstaubverfahrens
auf ihren Herd beschränkt. Die frühere Beriese¬
lung mit Wasser wurde als nicht ausreichender
Schutz aufgegeben. Dagegen wurde eine große
Anzahl von Staubsperren eingebaut und in den
Strecken und bei der Schießarbeit die Voll¬
streuung eingeführt, die sich als weit wirksamere
So sah Maybach 1925 aus
Aufnahme: Lindemann, Maybadi
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