Full text: 67.1939 (0067)

Um die Abteilungssteiger in der Unfallverhü¬ 
tung zu unterstützen und die Gefolgschaft zum 
unfallsicheren Arbeiten zu erziehen, wurde ein 
Unfallfteiger und in letzter Zeit noch ein Ar¬ 
beitsschutzwalter eingesetzt. 
Zur Sicherung gegen Massen¬ 
unglücke, 
wie sie in den Jahren 1898 und 1930 durch 
Schlagwetter entstanden, wurde zunächst 
die Wetterwirtschaft erheblich verbessert. 
Kennzeichnend dürften folgende Zahlen sein: 
Von dem gesamten einziehenden Wetterstrom 
in Höhe von 9951 Kubikmeter je Minute im 
März 1935 wurden nur 32,1 Prozent oder 3195 
Kubikmeter je Minute den Abbaubetrieben zu¬ 
geführt. Bereits im Juni 1936 betrug dagegen 
die einziehende Wettermenge 13 015 Kubikmeter 
je Minute, von denen 7163 Kubikmeter oder 
55 Prozent den Abbaubetriebspunkten zugeführt 
wurden. Die einziehende Wettermenge erhöhte 
sich damit je Minute um rund 3000 Kubikmeter, 
die den Abbaubetrieben zugeführten Frischwetter 
aber stiegen auf das Doppelte. Die Folge davon 
war, daß heute sämtliche Betriebe weniger als 
1 Prozent Schlagwetter haben, die Schlagwetter 
also bis zur Gefahrlosigkeit verdünnt sind. Das 
wurde 1935/36 dadurch erreicht, daß durch An¬ 
schluß dos Altenwaldfeldes mit zwei einziehen¬ 
den und einem ausziehenden Schacht die Gruben¬ 
weite verbessert und die Ventilatorleistung er¬ 
höht wurde. Später konnte durch die schon be¬ 
schriebene Aufteilung der Schächte — einziehende 
in Feldesmitte, ausziehende an Feldesgrenze — 
die Wetterwirtschaft weiter verbessert werden. 
Außerdem wurden die Hauptwetterstrecken im 
ganzen Grubengebäude erweitert. 
Um sofort nach der Uebernahme für die stärker 
gefährdeten Betriebe Abhilfe zu schaffen, wurde 
bereits ab 1. April 1935 ein Blindschacht im 
Querschlag 1 West aus der dritten zur vierten 
Sohle in 90 Meter Tiefe niedergebracht, der den 
Wetterweg dieser Abteilung wesentlich abkürzt 
und verbessert. 
Für die Bewetterung der Vorrichtungsbetriebe 
sorgten 25 neue leistungsfähige Luttenventila¬ 
toren. 
Diese Maßnahmen in der Wetterführung brach¬ 
ten uns einen weiteren Gewinn. Maybach hatte 
im März 1935 an vier Betriebspunkten über 
28 Grad Wärme; diese hießen im Bergmanns¬ 
munde oft „Marokko". Die neuen Frischwetter¬ 
mengen beseitigten die Hitze und schufen Arbeits¬ 
verhältnisse, die denen auf gut bewetterten Gru¬ 
ben nicht nachstehen. Sollten jedoch trotz der 
Verbesserungen in der Wetterwirtschaft noch 
Schlagwetter und Kohlenstaubexplosionen auf¬ 
treten, so würden diese durch die 
Einführung des Gesteinsstaubverfahrens 
auf ihren Herd beschränkt. Die frühere Beriese¬ 
lung mit Wasser wurde als nicht ausreichender 
Schutz aufgegeben. Dagegen wurde eine große 
Anzahl von Staubsperren eingebaut und in den 
Strecken und bei der Schießarbeit die Voll¬ 
streuung eingeführt, die sich als weit wirksamere 
So sah Maybach 1925 aus 
Aufnahme: Lindemann, Maybadi 
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