Anlernecke in der Betriebswerkstatt Heinitz
trotz mehrfachen Durchquälens durch die Ma¬
schinen nicht voneinander trennt, das unver¬
käufliche Mittelprodukt, wird in dem neuen
Kesselhaus verstocht. Dieser Brennstoff mit rd
33 Prozent Asche und 9 Prozent Wasser hätte
sich unter den alten handgefeuerten Kesseln
überhaupt nicht verstochen lassen. Diese brauch¬
ten vielmehr verhältnismäßig hochwertige Pro¬
dukte. sie verlangten außerdem zu ihrer Bedie¬
nung eine große Zahl wertvoller Arbeitskräfte
und waren zudem bei der Uebernahme zum
großen Teil nicht mehr betriebssicher. Statt
der vier alten Kesselhäuser auf Heinitz-Getsheck
schafft heute ein einziges mit vier Hochleistungs¬
kesseln ausgerüstetes Kesselhaus hochgespannte¬
ren Dampf in größerer Menge zu billigerem
Preis.
Dicht neben dem neuen Kesselhaus sind zwei
neue große Dampfkompressoren aufgestellt wor¬
den. die in der Lage sind, stündlich 60 000 bis
70 000 Kubikmeter Druckluft, der wichtigsten
Antriebskraft für den Untertagebetrieb, zu er¬
zeugen. Die Maschinen arbeiten nicht nur mit
dem billigen Frischdampf der Hochleistungs¬
kessel, sondern verwerten darüber hinaus auch
den Abdampf der Hauptfördermaschine. Tie
versorgen außer der Schachtanlage Heinitz auch
Dechen mit Preßluft, zu welchem Zwecke von
Heinitz nach Dechen Uebertage eine Preßluft-
leitung verlegt worden ist.
Aufnahme: Werksfotograf Kleemann
Zwei neue Kaminkühler für die Kompressor¬
station leiten über zu der neuen Schaltanlage,
deren Erstellung sowohl aus stcherheitlichen als
auch aus betrieblichen Gründen unumgänglich
notwendig geworden war.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,
daß das Fördergerüst und die Fördermaschine
des Schachtes Heinitz IV. der unter der früheren
Verwaltung zusammengebrochen war. abgeris¬
sen wurde. Der ebenfalls teilweise zusammen¬
gegangene Ventilatorschacht II wurde abgewor¬
fen. Seine Aufgabe als ausziehender Wetter¬
schacht hat der Heinitz-Schacht II übernommen,
der im übrigen als Seilfahrt- und Material¬
schacht dient.
Alle Fördergerüste wurden den neuen deut¬
schen Sicherheitsvorschriften entsprechend nicht
nur entrostet und überholt, sondern auch weit¬
gehend verstärkt. Der Schacht Heinitz II erhielt
ein völlig neues Gerüst, da die Jnstandsetzungs-
arbeiten an dem alten sich nicht mehr gelohnt
haben würden.
Der Bahnhof endlich mußte durchgreifend er¬
neuert werden; er wurde gleichzeitig vergrößert
und im Aufbau übersichtlicher gestaltet. Eine
neue werkseigene Kleinbahn verbindet alle wich¬
tigen Betriebsstellen der Schachtanlage Heinitz
untereinander und diese mit der Schachtanlage
Dechen.
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