Full text: 67.1939 (0067)

wurde — zumeist in Eisen — widerstandsfähiger 
gestaltet, Wasserseigen wurden, wo erforderlich, 
angelegt, um die Streckensohle trocken zu halten. 
Wo Geleise vorhanden waren, wie in Quer¬ 
schlägen und Richtstrecken, wurde das abgefah¬ 
rene Gestänge durch neues und stärkeres ersetzt, 
lleberalterte rlapprige Benzollokomotiven wur¬ 
den durch Diesellokomotiven abgelöst, die nicht 
nur wirtschaftlich, sondern auch in jeder Hinsicht 
sicherheitlich ihren Vorgängern überlegen waren. 
Ein paar Zahlen mögen die Entwicklung be¬ 
leuchten. Am 1. März 1935 waren auf der 
Schachtanlage Heinitz insgesamt 69 Abbaube¬ 
triebe mit einer durchschnittlichen Strebhöhe von 
nur 33 m vorhanden. Am 1. Januar 1936 war 
diese Zahl bereits auf 12 zusammengeschmolzen 
und heute sind nur noch 7 vorhanden, mit einer 
durchschnittlichen Strebhöhe von 230 m. Die täg¬ 
liche Förderung je Abbaubetriebspunkt aber, die 
bei der Uebernahme nur 34 Tonnen betrug, stieg 
im Jahre 1936 auf über 200 Tonnen an und hat 
heute die 400-Tonnen-Grenze überschritten. 
Der Förderwagenpark war in einem so 
schlechten Zustand, datz er kurzfristig erneuert 
werden mutzte. Man entschied sich dabei für die 
Einführung von Grotzraumwagen, Leren Fas¬ 
sungsvermögen 2,45 Kubikmeter mitzt, also vier¬ 
mal so groß als das der bisherigen Förder¬ 
wagen ist. Grotzraumwagen gestalten den gan¬ 
zen Förderbetrieb sicherer, leistungsfähiger und 
wirtschaftlicher. Sie besitzen hochwertige Lager, 
die bei sparsamerem Schmiermittelverbrauch 
dem Wagen ein besseres Laufvermögen geben, 
als es die kleinen Wagen aufweisen können. 
Achsen und Puffer sind gefedert. Und trotzdem 
ist der Wagen, bezogen auf gleiches Fassungs¬ 
vermögen, nicht teuerer in der Anschaffung als 
der kleine. 
Des Rätsels Lösung: statt z. V. 16 Räder und 
16 Lager sind nur 4 Räder und 4 Lager er¬ 
forderlich; das Einzelteil kann also viermal so 
teuer, und dementsprechend wesentlich besser 
ausgeführt werden. 
An den Ladestellen und im Füllort ist der 
Betrieb durch die Einführung der grotzen Wa¬ 
gen sehr viel ruhiger geworden, weil statt frü¬ 
her 4 Wagen nur immer 1 Wagen umgestellt, 
bzw. im Wipper gedreht zu werden braucht. 
In gleichem Matze vermindert sich das An- und 
Abkuppeln der Wagen, das bekanntlich große 
Gefahrenquellen in sich birgt. Die Praxis hat 
inzwischen auch gelehrt, daß gerade an den 
Stellen, wo sich starker Abbaudruck auf das Ge¬ 
stänge bemerkbar macht, der Grotzraumwagen 
mit seinen guten Fahreigenschaften und der 
günstigen Schwerpunktlage einen in sicherheit- 
licher Beziehung weit überlegenen Betrieb er¬ 
möglicht. 
Wohl keine Neuerung hat so restlose Zustim¬ 
mung seitens der Gefolgschaft gefunden wie die 
Einführung der Grotzraumwagen, von denen 
heute auf dem Steinkohlenbergwerk Heinitz ins¬ 
gesamt 650 Stück, davon auf der Schachtanlage 
Heinitz 400. lausen. Zwar als die ersten Wagen
	        
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