Full text: 67.1939 (0067)

net zu haben, denn er wandte sich sofort an 
seinen Adjutanten; „Sperrt sie ins Gefäng¬ 
nis!" Leise fügte er hinzu: „Die Tür laßt 
unverschlossen; wir marschieren sofort weiter. 
Eine Wache bleibt nicht zurück!" 
Noch einmal blickte er die Front der ge¬ 
fangenen Freiwilligen entlang. Wenn be¬ 
kannt wird, dag er sie hat laufen lassen, 
wird er eine scharfe Rüge erhalten. Sei es! 
Der Aerger wird nicht so stark sein können 
wie dies Erlebnis. Zudem wird er diesen 
Iungens wohl nicht zum letzten Mal begeg¬ 
net sein-?! Wenn er ihnen auf dem 
Schlachtfeld gegenübersteht, wird er sich der 
Gegner nicht zu schämen brauchen und sie 
seiner nicht; als Soldat wird man innerlich 
frei mit Soldaten kämpfen. — — 
Einen kurzen Blick warf er noch seinen vor¬ 
bei- und hinter dem Schillschen Korps her¬ 
marschierenden Truppen zu, dann wandte er 
sich noch einmal zu den Gefangenen zurück 
und senkte den Degen zur Ehrbezeigung, als 
hätte er eigene bewährte Leute vor sich, die 
sich im Kampf wieder einmal besonders aus¬ 
gezeichnet haben. 
31 m Ausgang des Dreißigjährigen Krieges 
blieb uns von der alten Großbeit der Värer 
nichts mehr übrig als das deutsche Hans: aus 
diesem ^orn, den Frauenhände hüteten, trank 
unser Volk die Kraft zu neuen Taten 
Heinrich von Treitschke 
Das Maß der Unabhängigkeit gibt einem 
seine Stellung in der Welt; eö legt ihm zu¬ 
gleich die ZTotwendigkeit auf, alle inneren 
Verhältnisse zu dem Zwecke einzurichten, sich 
zu behaupten. Dies ist sein oberstes Gesetz 
Ranke 
157
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.