Full text: 66.1938 (0066)

davon heutigen Formen sehr ähnlich. Die 
echten Muscheln, also Weichtiere, waren zu ge¬ 
wissen Zeiten sehr verbreitet. Die Schalen 
waren bis zu 3 Zentimeter lang. 
Von Wirbeltieren kannte man bereits Fische 
und Amphibien. Während die Sützwasserkrebs- 
chen wie Candona, Estheria u. Leaia, 
ferner die Muschel Anthracomya und die 
Fische bis jetzt nur aus Schichten über dem Hol¬ 
zer Konglomerat bekannt sind, hat man von den 
salamanderähnlichen Amphibien im Saarbrücker 
Steinkohlengebirge noch so gut wie nichts ge¬ 
funden. 
Die Hauptursache für diese so überaus üppige 
Pflanzenwelt und die riesig entwickelten Glie¬ 
dertiere dürfte das fast auf der ganzen Erde 
einheitlich milde, feuchtwarme, ungefähr sub¬ 
tropische Klima gewesen sein. Eine Reihe von 
Anzeichen, wie das Fehlen der Jahresringe an 
den Bäumen, die unvollkommene Verwandelung 
bei den Insekten sprechen dafür, daß das Wachs¬ 
tum und die Ernährung der Tierwelt nicht von 
kälteren Jahreszeiten unterbrochen wurden. 
Welche Bedeutung haben nun diese Pflanzen 
und Tiere als Versteinerungen für den Berg¬ 
bau? — Es ist nach langjährigen Untersuchun¬ 
gen und Beobachtungen festgestellt, datz sich das 
Gesamtbild der in den Gebirgsschichten einge- 
Blätter vom Schachtelhalm aus Grube Göttelborn 
schlossenen und versteinerten Pflanzenwelt vom 
Liegenden zum Hangenden der gesamten 
Schichtenfolge im Saarsteinkohlengebirge, sowie 
auch in anderen Steinkohlenbecken dauernd 
ändert. Aufgrund dieser Erkenntnis hat man 
die Steinkohlenschichten in verschiedene Ab¬ 
schnitte geteilt. So unterscheidet man hier die 
Saarbrücker und die Ottweiler Schichten und 
innerhalb der Saarbrücker wieder die Fett- und 
Flammkohlengruppe. Jetzt ist es wohl schon eher 
verständlich, warum man in Maybach ganz an- 
Samenfarn (Nervenfarnj aus Grube St. Ingbert 
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