davon heutigen Formen sehr ähnlich. Die
echten Muscheln, also Weichtiere, waren zu ge¬
wissen Zeiten sehr verbreitet. Die Schalen
waren bis zu 3 Zentimeter lang.
Von Wirbeltieren kannte man bereits Fische
und Amphibien. Während die Sützwasserkrebs-
chen wie Candona, Estheria u. Leaia,
ferner die Muschel Anthracomya und die
Fische bis jetzt nur aus Schichten über dem Hol¬
zer Konglomerat bekannt sind, hat man von den
salamanderähnlichen Amphibien im Saarbrücker
Steinkohlengebirge noch so gut wie nichts ge¬
funden.
Die Hauptursache für diese so überaus üppige
Pflanzenwelt und die riesig entwickelten Glie¬
dertiere dürfte das fast auf der ganzen Erde
einheitlich milde, feuchtwarme, ungefähr sub¬
tropische Klima gewesen sein. Eine Reihe von
Anzeichen, wie das Fehlen der Jahresringe an
den Bäumen, die unvollkommene Verwandelung
bei den Insekten sprechen dafür, daß das Wachs¬
tum und die Ernährung der Tierwelt nicht von
kälteren Jahreszeiten unterbrochen wurden.
Welche Bedeutung haben nun diese Pflanzen
und Tiere als Versteinerungen für den Berg¬
bau? — Es ist nach langjährigen Untersuchun¬
gen und Beobachtungen festgestellt, datz sich das
Gesamtbild der in den Gebirgsschichten einge-
Blätter vom Schachtelhalm aus Grube Göttelborn
schlossenen und versteinerten Pflanzenwelt vom
Liegenden zum Hangenden der gesamten
Schichtenfolge im Saarsteinkohlengebirge, sowie
auch in anderen Steinkohlenbecken dauernd
ändert. Aufgrund dieser Erkenntnis hat man
die Steinkohlenschichten in verschiedene Ab¬
schnitte geteilt. So unterscheidet man hier die
Saarbrücker und die Ottweiler Schichten und
innerhalb der Saarbrücker wieder die Fett- und
Flammkohlengruppe. Jetzt ist es wohl schon eher
verständlich, warum man in Maybach ganz an-
Samenfarn (Nervenfarnj aus Grube St. Ingbert
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