Full text: 64.1936 (0064)

in dieser wie in anderen Sachen auferlegt war; 
zum andern die Vertrautheit mit den mancherlei 
Methoden einer stillen, unauffälligen Erforschung 
von Zuständen und Personen. Diese Vertrau¬ 
ensleute hielten Umfragen bei Lehrern und 
Schülern, wandten sich an Personen, die irgend¬ 
wie mit den Domanialschulen zu tun hatten 
(Lehrkräfte der Domanialschulen, dort beschäf¬ 
tigtes Dienstpersonal, Knappschaftsälteste) und 
schließlich: sie ließen die Schüler der Domanial¬ 
schulen zu Schulbeginn und Schulschluß zählen; 
geschah solches mehreremal, so durste man einen 
hohen Grad von Sicherheit erreicht haben. Aus 
diese Weise bekam die zentrale Stelle ein recht 
zuverlässiges Material zusammen. In den von 
mir veröffentlichten früheren Statistiken *) ist 
das Material aus allen drei Quellen verwertet 
worden, so daß es sicherlich den in jenen Jahren 
überhaupt möglichen Zuverlässigkeitswert besitzt. 
Den Beweis dafür erbringt die im folgenden 
veröffentlichte letzte Zusammenstellung. Deren 
hoher Wert liegt darin, daß sie auf amtlichen 
Erhebungen beruht. Die deutsche Schulverwal¬ 
tung des Saarlandes hat nämlich durch einen 
eingehenden Fragebogen an sämtliche Volks¬ 
schulen festgestellt, wieviel deutsche Volksschul¬ 
kinder im letzten Jahre von den französischen 
Schulen zurückgekehrt sind. Diese Umfrage ge¬ 
schah nach folgendem Muster: 
gefügt worden. Wir sehen, daß die später! 
Zahlen die früheren bestätigen, wenn man i: 
natürliche Gefälle der Abwanderung nicht atz 
acht läßt. Nur im Falle Dudweiler und Sehe 
Hausen-Werbeln scheint die frühere Zähln- 
falsch zu sein. Gleichwohl ist dem nicht so. ? 
haben bei benachbarten französischen Domam 
schulen immer Umgruppierungen stattgefuM 
außerdem haben sich die separatistischen Elemer 
gern in letzter Zeit zu ihresgleichen gesellt. $M 
muß schon die beiden Domanialschulen SulK 
und Dudweiler zusammenzählen, um den U 
gleich mit früher richtig zu führen. Sofort eigij 
sich, daß die Summen beider Schulen sich in i 
gleichen absteigenden Kurve bewegen wie 4 
Zahlen der andern Orte. Bei kleineren Schul- 
wie in Werbeln, genügt ein sonst mäßiges M 
sein, um das Bild völlig zu verkehren. So k 
das Urteil gestattet sein, daß die Zählungen » 
deutscher Seite in den letzten Jahren, alles 
allem, doch ziemlich zuverlässig sind. Aber nt 
der jüngsten Zählung mangelt das Letzte an >: 
tistifcher Vollständigkeit. Es sind die mit ihr 
Eltern nach der Abstimmung ausgewandr 
ten Kinder nicht voll erfaßt. Die Umfraget 
sich zwar darum bemüht, doch ist es sehr viel 
Lehrern einfach nicht möglich gewesen, die e. 
den Domanialschulen nach Frankreich ausgem 
dorten Schüler sämtlich zu ermitteln. Die ll 
Rückkehr von Domanialschukkindern 
Schulort und Schule 
Vom 1. 9. bis 
Weihnachten 1934 
zurückgekommen 
aus der 
Tomanialschule 
in 
Von den Weih- 
nachtsferien bis 
zum 18. I. 1935 
zurückgekommen 
aus der 
Domanialfchule 
in 
Nach dem 
13. Januar 1935 
zurückgekommen 
aus der 
Domanialschuke 
in 
Insgesamt 
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Emiqrantentinder 
aus der 
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Bemerkung!' 
Damit hat die deutsche saarländische Schulver¬ 
waltung mit der bekannten deutschen Gründlich¬ 
keit den ersten, aber auch glücklicherweise letzten 
Schritt getan, den Umfang des französischen Do- 
manialschulwesens festzustellen. Er hat Wir¬ 
kungskraft genug, um auch rückwirkend zu klären 
und — was sehr wichtig ist — über frühere 
Erhebungen ein Werturteil abzugeben. Um ohne 
Mühe ein solches zu erzielen, ist die Frühjahrs¬ 
ermittelung von 1934 in der II. Uebersicht hinzu¬ 
*) Siehe Fußnote zur Vorseite: Quelle III. 
sicherheit darüber ist besonders in großen Orl 
bedeutend. Immerhin dürfte kaum mehr c 
das doppelte der schon gewonnenen Zahl (j 
in Uebersicht I) zu schätzen sein. So wäre t 
Gesamtzahl der Domanialschüler vom Stich!, 
des 1. 9. 1934 noch rund 70 hinzuzurechnc 
(Uebersicht II!) 
2. Bemerkungen Zu den Zahlen 
Eine Merkwürdigkeit darf nicht unerwÄ 
bleiben, weil sie sich beim französischen SM 
unterricht wiederholt: der verhältnismäßig M 
Anteil der jüdischen Kinder zum mindesten 
58
	        
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