schnitt zu schaffen, denn nur dann ist eine
reibungslose Förderung möglich. Auch den
Wetterstrecken und Wetterbergen wird be¬
sondere Sorgfalt gewidmet. Wenn jetzt noch
immer wieder Betriebe wegen hoher Schlag-
wettercntwicklung gestundet werden müssen,
so wird das hoffentlich nach Instandsetzung
der Wetterstrecken besser werden.
Die kostspieligen Arbeiten an den Ee-
fteinsstrecken sind nur zu vertreten, wenn ein
zuverlässiger Ausbau eingebracht wird. Je¬
der Bergmann hat oft genug gesehen, das;
Hunderte von Metern Strecken durchgebaut
werden mutzten, da der Ausbau unzureichend
war. Namentlich die Verbindungen der eiser¬
nen Streckengestelle waren unzuverlässig.
Zusammen mit den Saarhütten wurde ein
neues Ausbaumodell geschaffen, das in den
meisten Eesteinsstrecken eingeführt wird. Es
unterscheidet sich von dem bisherigen Aus¬
bau durch ein schweres Eisenprofil und die
Verbindung mit der Klammerlasche. Die
Klammerlasche ist fester als der Träger. Ein
Reitzen an den Verbindungsstellen, das
früher oft beobachtet wurde, ist jetzt nicht
mehr zu befürchten.
Die neuen Erfahrungen haben ergeben,
datz ein Ausbau mit Türstöcken und graden
Kappen nur an solchen Stellen in Frage
kommt, wo ein besonders gutes Hangendes
vorhanden ist. Bei allen Neuauffahrungen
und Jnstandfetzungsarbeiten wird daher an¬
gestrebt, die Strecken mit Rundbögen oder
Spitzbögen auszubauen. In den Abbaustrek¬
ken sind verschiedene Ausbauarten neu ein¬
geführt, so nachgiebige eiserne Gestelle von
Toussaint-Heintzmann, Mollbögen und an¬
dere Arten. Der Zweck dieses Ausbaues ist,
datz nach einmaligem Einbringen Repara¬
turen unnötig sein sollen. Hierdurch werden
Förderstörungen vermieden.
Auf vielen Gruben hatte der Fördermann
dauernd ein Beil im Riemen, um in engen
Strecken die Kappen oder Stempel auszu¬
bauen. Der neue Ausbau wird dies hoffent¬
lich unnötig machen. Bei dem grotzen Strek-
kenguerschnitt kann die Lokomotive unge¬
hindert bis zum Streb fahren. Die Benzol-
Lokomotiven mit ihren gefährlichen Abgasen
werden beschleunigt durch neue Diesel-Loko¬
motiven ersetzt. Auch die Brandgefahr wird
dadurch vermindert. Kleine Häspel. soge¬
nannte Schlevverbäspel. erleichtern die
schwere und gefährliche Arbeit der Schlep¬
per. Der Förderwagenpark befindet sich aus
vielen Anlagen in einem trostlosen Zustand.
Grotze Neubeschaffungen sind eingeleitet. ,
Bei der Wetterführung sind erhebliche
Umstellungen notwendig. 2m deutschen
Bergbau teilt man den Wetterftrom mög¬
lichst stark auf, um bei etwaigen Explosionen
die Gefährdung mehrerer Abteilungen zn
vermeiden. Bei vielen Saargruben war diese
Matznahme noch nicht durchgeführt. Ganze
Gruben bestanden nur aus einer Wetter¬
abteilung. Im Falle einer Explosion wäre
die ganze Grube in Mitleidenschaft gezogen
worden. Die Teilung der Wetter ist nur
allmählich durchzuführen, da hierzu umfang¬
reiche Arbeiten erforderlich sind. Die Zahl
der Wetterabteilungen hat sich aber schon
erheblich vermehrt. Jede Abteilung wird
durch eine Eesteinstaubhauptsperre im Ein¬
zieh- und Ausziehstrom abgeriegelt. Sämt¬
liche Strecken sind außerdem mit Gesteinstaub
eingestaubt, um etwaige Explosionen mög¬
lichst schon bei der Entstehung abzulöschen.
Was an Staubsperren neu geschaffen ist,
weitz jeder Saarbergmann. Ihre Zahl wurde
auf manchen Anlagen vervierfacht. Vom 1.
März bis Ende Oktober sind 7000 Tonnen
Gesteinstaub in die Gruben gebracht. Trotz
aller Vorsichtsmatzregeln ist die Gefahr einer
Schlagwetter- oder Kohlenstaubexplosion lei¬
der nie ganz zu beseitigen. Durch die voll¬
ständige Durchführung des Eesteinstaubver-
fahrens werden sie hoffentlich auf einen
möglichst geringen Umfang beschränkt wer¬
den können, falls sie sich doch ereignen soll¬
ten. Zur Durchführung dieses Verfahrens
haben andere Bezirke Jahre gebraucht. An
der Saar ist es innerhalb von 4 Monaten
geschehen.
Die Grubenlampen waren alt und ver¬
braucht. Zum Teil traten 10—15 Prozent
Dunkelbrenner auf. Der Bergmann mutzte
dann ohne Licht arbeiten, da nicht genügend
Reservelampen 'da waren. In 8 Mo¬
naten sind folgende Anlagen mit neuen
Grubenlampen ausgerüstet: Saarschacht,
Griesborn, Velsen, Maybach, Jägersfreude,
Hirschbach, Mellin, Camphausen, Vrefeld,
Heinitz und Dechen. Das sind zusammen rund
19 000 neue Grubenlampen. In jedem Mo¬
nat werden weitere 3000 neue Lampen in
Betrieb genommen. Die anderen Anlagen
werden also bald folgen. An wichtigen Be¬
triebspunkten find Pretzluftlampen eingesetzt,