schalkhaft bemerkt! „Ja, mei Maadche, münschd
de, das hädd ich nidd iwwerlehd, dofor Hann ich
dich doch vill se gäre. 2ch Hann awwer gewißd,
daß mei Fangvorrichdung gudd funktioniert,
sischd de, jetzt wäschd de aach segleich, wie's duhd,
wann's Sähl abreißd."
*
Das Mißverständnis.
Bei Matz hat das Gehör infolge des längeren
Umgehens mit dem Abbauhammer gelitten, so
daß sich Kläs anstrengen mutz, um sich mit ihm
zu verständigen. Eines Nachts, als die beiden
kaum drei Stunden gearbeitet hatten, ruft Matz
dem in der unteren Strecke beschäftigten Kläs
zu: „Kläs, wievill Uhr iß es dann? Ich männ,
ich gädd fchunn ebbes fchbiere (spüren)!" Wo¬
rauf Kläs zur Anwort gibt: „Kumm, krawwel
mr de Buckel enuff, du vafreffener Strunke!" —
„Au, iß es fchunn efo fchbäd", ruft Matz zurück,
„dann iß es awwer die hechfchd Zeid, daß mr an
de Hawwer gehn." (Halbschichtbrot essen.)
-K
Der Tausch.
Matz und Kläs, zwei alte Kumpels, sind in
der Nachtschicht mit Verbauen beschäftigt. Recht
oft hänseln sich die beiden gegenseitig, ohne daß
sich einer beleidigt fühlt, denn dafür ist die
Knappenkameradschaft doch zu fest. Eines Nachts,
als die beiden Unzertrennlichen wieder einmal
auf der Eezähekiste sitzen und ihren Hanf (Halb¬
schichtbrot) verzehren, entwickelt sich zwischen
ihnen folgendes Gespräch:
Matz: „Kläs, eich wolld, eich hädd dei Geld!"
Kläs: „Unn eich, Matz, eich wolld, eich hädd
dei Verfchdand!"
Matz: „Ei, for waß dann das, Kläs?"
Kläs: „Ei, Matz, dann hädd kühner vunn uns
Zwei ebbes."
*
Nikla hat Recht.
Nikla, Bergschüler, kommt von der Schicht.
Schon von ferne klingen ihm die wohlbekannten
Töne, die der Scherenschleifer hervorruft, in
die Ohren. Gar bekannt ist ihm der alte Vetter
Scherenmatz und schon als Kind hat Nikla mit
seinen Kameraden die Künste des Alten be¬
wundert. „Guten Morgen, Vetter Matz!" be¬
grüßt Nikla den Alten. „Gurre Morje, Nikla!"
tönt's zurück. „Ei, Vetter Matz, was macht
ihr dann für e bös Gesicht?" frägt Nikla. „Ach,
mei Liewerche", entgegnet der voller Schalk
steckende Alte, „denk dr emol ahn, ich derf so
vunn jetzd ab mei Schere unn Messere nimmeh
uff dr Schdroß schleife. Iß das nidd e Schann!"
-Nä. Vetter Matz", gibt ihm der junge Nikla
zurück, „das iß kä Schand. schleife ihr ruhig
eure Scheren weiter auf eurem Schleifstein,
dann hat kei Mensch etwas dagegen." „Du
vaflixta Laufert, gelt, das do hascht de uff dr
Bergschul gelehrt, mich alte Mann so absekabbe,
awwer nix for ungudd, Nikla, de hascht recht,
unn ich bin dr auch gar nidd bees", bemerkt
Scherenmatz, seinen jungen Freund schmunzelnd
betrachtend.
*
Der große und der kleine Hering.
Gott sei Dank, sie hat ihr Ende erreicht, die
Montagsschicht, und Peifematz und sein Kame¬
rad Hollerpitt wollen in der Kaffeeküche ihre
Kehle vom Kohlenstaub befreien. Da sieht Matz
einen Topf mit Heringen stehen. „Wie wär's
mit ebbes Gräzigem?" fragt er seinen Kumpel.
„Mir iß es recht", erwidert Pfeifepitt, „beschdell
doch ebbes!" Worauf Matz sofort ruft: „Frau
Kaffeekich, bringt e mol zwei Unnerseeboote,
zwei Stigger Brod unn zwei Gawwele." Ganz
verdutzt schaut die Angerufene den Besteller an
und bemerkt: „Matz, ich glabb, du bischt ver-
riggt, mir Hann doch kä Unnerseeboote se ver¬
kaufe!" „Nu ja", gibt Matz zur Antwort, „dann
bring zwei Häring, dann Hamm mr jo Unner¬
seeboote, awwer vill Zwiwwele debei." Das
Gewünschte wird gebracht, nur unterscheiden sich
die beiden Heringe etwas in ihrer Größe. So¬
fort greift Matz mit der Gabel zu und schon
liegt der Größere auf seinem Teller. Da erhält
er von seinem Freund Pitt einen sanften Rip¬
penstoß.
Pitt: „Geh, Matz, schahm dich doch e bißche.
Du hascht awwer aach nidd for finf Pänning
Anschdand im Leib."
Matz: „Ei Pittche, waß hascht de dann Widder
geje mich, ich Hann dr doch nix seläd gedohn.
Pitt: „Ei, mr muß immer de Anschdant be¬
wahre, besuunerscht, wamm mr inn fremde
Heiser iß. Als anfchdänniger Mensch heddscht du
dr misse de klähnschde Häring holle."
Matz: „Ei, Pittche, waß heddscht du dr dann
for ähne geholl, wann du se erscht an dr Reih
gewähn wärscht?"
Pitt: „Ei, selbschtvaschdändlich hädd ich mr
de klähnschde geholl."
Matz: „Ei, dann wäs ich nidd, for waß du
dich so uffregscht. Du hascht jo de klähnschte Hä¬
ring vawitscht, dünne, wo de sowieso gewollt
hascht, waß willscht de dann noch."
Auf diesen Einwurf hin mußte Pittchen
schweigen, nahm sich aber vor, bei der nächsten
Gelegenheit mit gleicher Münze zurückzuzahlen.
*
Pitt am Sterbebett seiner Frau.
Lange hatten sie in schönstem Einvernehmen
miteinander gelebt, Pitt, der alte, pensionierte
Kumpel, und seine getreue Mitarbeiterin, seine