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Kessel von 75 qm, jeder mit inneren Flamm¬
rohren, für einen Dampfdruck von 7 kg, die mit
besonderen Brennern ausgerüstet worden waren,
während 5 Jahren betrieben. Die Menge der
so verbrannten Schlagwetter kann auf 18 Mil¬
lionen cbm geschätzt werden. Im Jahre 1913
wurden auf der 8. Sohle im Westfeld gleich¬
falls die einem Bläser entströmenden Gase zwei
Kesseln zugeführt, die während 7 Jahren damit
brannten; ca. 13 Millionen cbm wurden so
verbrannt.
Der Bewetterung der Gruben wird die
größte Sorgfalt gewidmet. Für eine an und
für sich geringe Förderung werden pro Minute
9600 cbm Luft aus der Grube gesaugt und zwar
durch zwei Ventilatoren, von denen jeder noch
eine vollständige Reserve hat. Gleichzeitig wurde
auch die Kompressoren-Leistung bedeutend er¬
höht. Sie saugen jetzt im ganzen 20 000 cbm
Luft stündlich an.
Nun noch einige Einzelheiten über den heu¬
tigen Stand der Grube Frankenholz.
Der für die Fördermaschine und Kompressoren
notwendige Dampf wird auf Schachtanlage I
durch drei Kohlenstaub-Feuerungskessel von je
300 qm erzeugt. Diese Kessel verbrennen den
aus dem Windsichter der Aufbereitungsanlage
gewonnenen Staub (35% Aschengehalt).
Schacht III besitzt zur Speisung der Förder¬
maschine und eines Dampfkompressors Flamm¬
rohrkessel mit llnterwindfeuerung, die Mittel¬
produkte (0/30) gleichfalls mit 35°/» Aschen¬
gehalt verbrennen.
Die beiden Köpe-För-
der Maschinen aus
Schacht I und Schacht III
können jede Schicht 600
Tonnen Kohlen hoben.
Die Stromversor¬
gung geschieht in der
Regel durch eine vom
Kraftwerk Homburg kom¬
mende 20 000 Volt-Ring¬
leitung. Jährlich bezieht
die Grube mehr als 7 Mil¬
lionen Kwh Strom vom
Kraftwerk Homburg; an¬
dererseits liefert die Grube
die dort benötigten Kohlen.
Frankenholz besitzt 3Trans-
formatorenstationen von
1800, 1000 u. 900 KVA und
als Reserve 1 Dampfturbine.
zember 1918 (10 Tote) und im Oktober 1920
(5 Tote).
Ehrend gedenken wir auch an dieser Stelle den
tapferen Knappen, die ihr Leben in der Tiefe
der Grube unter dem Dröhnen der Explosionen
und in denGasen derRachschwadenlassen mußten.
Unermüdlich arbeiten die Bergbehörde und
die Verwaltung der Grube, diese größte Gefahr
des Bergmannes zu bannen.
Von den alten Frankenholzer Knappen,
die noch unter dem 1. Präsidenten gear¬
beitet und bei den Versuchsarbeiten im Klemm¬
lochtale mitgeholfen haben, nennen wir beson¬
ders den pensionierten Fördermaschinisten Joh.
K l u d i n g (Herr Kluding ist inzwischen, wäh¬
rend der Drucklegung des Kalenders, gestorben)
aus Oberbexbach, der am 1. August 1878 auf der
Grube Frankenholz angefahren und heute 75
Jahre alt ist, sodann den pensionierten Steiger
Friedrich Müller aus Höchen, angefahren am
28. August 1879, heute 74 Jahre alt.
In der Geschichte von Frankenholz ist be¬
sonders bemerkenswert die F e u e r u n g m e h -
rerer Dampfkessel mittels schlagen¬
der Wetter. In den Jahren 1908 und 1909
wurden auf der 7. Sohle, Schacht I, im West¬
felde in den Flözen 13 und 16 durch Bohrlöcher
mit schwachem Einfallen nach dem südlichen
Sprung, Bläser angebohrt, die ganz bedeutende
Mengen Schlagwetter lieferten. Die Wetter
wurden nun mittels einer Rohrleitung nach
über Tage geleitet, und hier wurden 3 und 4
Schacht III.