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Wir motten nun
einige interessante
Einzelheiten über die
Lagerungsver-
y ä l t n i ss e der Kon¬
zession geben. In der
Festschrift der Grube
Frankenholz vom
Jahre 1904 (Fran¬
kenholzer Kohlen-
bergwerksgesellschast,
1879 — 1904) schreibt
die damalige Direk¬
tion: „Nicht uner¬
wähnt mag bleiben,
daß die Backfähig¬
keit der Kohle, ob¬
gleich die Flöze der
Hangenden Flamm-
kohlenpartie zuzuzäh¬
len sind, groß ist, wäh¬
rend die Flöze des
Hangenden Zuges der
König!. Saargruben
diese Eigenschaft weit
weniger zeigen. Das
Verhalten steht wahr¬
scheinlich mit dem
mächtigen Deckge¬
birge im Zusammen¬
hange".
Tatsächlich liegen
aber die Verhält¬
nisse viel einfacher,
denn das Vergleichen der Tonsteinflöze, die
paleontologische Prüfung und viele andere In¬
dizien lassen jetzt darauf schließen, daß die sehr
dichten Kohlenflöze der Grube Frankenholz alle
Kohlenarten enthalten, von den unteren
Flammkohlen des Saarbrücker Gebietes über
die Vorkommen von Geisheck, bis zu den Koks-
fettkohlen. So entspricht das Flöz 1 der Grube
Frankenholz dem Flöz 5 der unteren Flamm¬
kohlen von Saarbrücken und Flöz 25 von Fran¬
kenholz entspricht dem Flöz 13 (Aster) der Saar¬
gruben. Die Grube Frankenholz verfügt also
über Flamm- und Fettkohlen, wo¬
durch sie in der Lage ist, alle Produkte für
Hausbrand und Industrie, Gas- und Kokskohlen
zu erzeugen.
Im ganzen sind 15 abbauwürdige
Flöze mit einer Mächtigkeit von 22 Metern
vorhanden, jedoch machen zahlreiche Ver¬
werfungen den Abbau sehr schwierig. Die
Schichten haben im
allgemeinen eine Nei¬
gung von ca. 250
nach Nordwesten. Der
Abstand zwischen den
äußersten Flözen be¬
trägt 360 Meter.
Bemerkenswerte
Daten in der Ent¬
wicklung der Grube
Frankenholz sind:
August 1879:
erster Spatenstich zum
Schacht l (Förder-
u. einziehender Luft¬
schacht);
Juli 1882:
erster Spatenstich zum
Schacht II (auszie¬
hender Luftschacht);
1. Juli 1896:
erster Spatenstich zum
Schacht III (Förder-
u. einziehender Lust¬
schacht) ;
6. Januar 1921:
erster Spatenstich zum
Schacht IV (auszie¬
hender Luftschacht).
Schacht I hat z. Zt.
eine Fördertiefe von
620 Meter. Die Ar¬
beiten liegen aber
bis zu 710 Meter Tiefe. Die Fördertiefe von
Schacht III beträgt 770 Meter, während die
tiefsten Arbeiten bis zu 820 Meter gehen.
Am 1. Januar 1923 übernahm Herr Alphonse
M o r e l die Generaldirektion der Grube Fran-
kcnholz.
Die Herren Ingénieur en Chef Mouette,
Ingénieur Divisionnaire Monpeurt und
Chef-Comptable Clouet, alle drei Prokuristen
des Werkes, sind nun auch schon mehr als zehn
Jahre auf der Grube tätig.
Frankenholz ist bekannt wegen der vielen
Schlagwettervorkommen. Täglich ent¬
weichen ca. 100 000 cbm CH4 den ausziehenden
Schächten und viele schwere Unglücksfälle haben
in früheren Jahren die Belegschaft betroffen.
Das größte Unglück ereignete sich am 1. De¬
zember 1897, bei welchem 57 brave Bergleute
ihr Leben lassen mußten. Weitere Explosionen
ereigneten sich im Juli 1893 (13 Tote), im De-
August Zerdmand Culmann
geboren I. August >80», gestorben >Z. September >891.
Advokat in 2weibrücken >8)0—1848, Parlamentsmitglied
Begründer des Bergwerkes Zrankeiiholz.