Full text: 63.1935 (0063)

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Romain Rolland und Gandhi. 
es gelingt, in sich ein reiches Innenleben zu 
unterhalten und gleichzeitig dessen Energien 
in die gemeinsame Tat ausflietzen zu lassen". 
Also nicht mehr sür die Kunst allein, sondern 
zum Ansporn für die gemeinsame Tat, für 
den Kampf um die Wahrheit, jenes kostbare 
Gut, das allein das Zusammenleben der Men¬ 
schen und der Völker ermöglicht, setzt er sich 
nunmehr mit seiner vollen Kraft ein. 
Romain Rolland's Werke werden noch vielen 
Generationen nach uns als Wegbereiter zum 
„Guten" dienen, denn seine Arbeit wird jung 
und frisch, aufwühlend und produktiv wirken, 
wie das Herz seines Helden. 
Der Dichter und Gelehrte Romain Rolland 
wollte den Mühseligen und Beladenen mit 
seiner Beethoven-Biographie und seinem Roman 
Johann Christof helfen. Allen Leidenden, die 
unter der täglichen Last schwach werden wollten, 
spendet er damit jenen Balsam der geheiligten 
Leiden als wundersame Hilfe. Einen Helden, 
der das ewige Leid mit seinem tapferen Herzen 
überwunden hatte, schenkte er in diesen beiden 
Werken allen Menschenbrüdern. 
An dem leuchtenden Beispiel von ausdauerndem 
Mut, Tapferkeit und Grütze, will er die müden 
Menschen sich stärken lassen, indem er auffordert, 
diesen seinen Helden zum Vorbild zu nehmen. 
Den, durch ein langes Martyrium körper¬ 
licher und seelischer Schmerzen, durch Unglück 
und Krankheit, durch ein Leben.lang geduldig 
ertragener Prüfungen, aber durch seine Willens¬ 
kraft groß gewordene Mensch, Ludwig van 
Beethoven stellt Romain Rolland in die 
Reihen der „Grötzten" aller Zeiten. 
Sich selbst aber hat Romain Rolland durch 
diese Werke einen grotzen, treuen Freundes¬ 
und Leserkreis geschaffen. R.
	        
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