Full text: 63.1935 (0063)

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Hohwald. 
(L'illustrai, on, Paris.) 
Deethoven im Werke Domain Doll'ands. 
Mer Schriftsteller Romain Rolland, geboren 
am 29. Januar 1860 in Clamecy, Departe¬ 
ment Niövre in Mittelfrankreich, studierte in 
Paris und Rom Geschichte und Kunstgeschichte, 
wurde 1895 Dozent für Kunstgeschichte und 1903 
in Paris Professor der Musikgeschichte an der 
Sorbonne. Aber schon 1912 zog sich Romain 
Rolland von der Beamtenlaufbahn zurück, um 
ausschließlich seinen schriftstellerischen Arbeiten 
zu leben. 
Seine Werke, beeinflußt von dem klassischen 
Griechentum und dem großen Philosophen Spi¬ 
noza. behandeln in der Hauptsache das Werden 
und die Arbeit der geistig und menschlich Großen 
des 19. und 20. Jahrhunderts. Zwei Prinzipien, 
die liberale Lebensauffassung und ein be¬ 
dingungsloses, kosmopolitisches Denken sind die 
Grundlagen seiner Studien und somit auch 
seiner Werke. „Meine erste Göttin ist die Frei¬ 
heit". Diese Worte prägte er, als um die Jahr¬ 
hundertwende ein kleinlicher Materialismus all¬ 
mählich alles Gute zu ersticken drohte und damit 
zu unvermeidlichen Konflikten führen mutzte. 
Romain Rolland, der sich zu jener Zeit streng 
und bewußt von aller Politik fernhielt, glaubte, 
daß man die ins Wanken gekommene Moral 
durch Höchstleistungen auf allen Gebieten der 
Kunst, besonders auf dem der Musik und des 
Theaters festigen könne. Denn, so sagte er: 
„Das Licht der Intelligenz zu retten, ist unsere 
(der Künstler) besondere Aufgabe, wir dürfen 
es nicht trüben lassen in dem blinden Kampfe 
des Tages" und ein anderes Mal bringt er diese 
Gedanken in den Satz: „Der Künstler ist stets 
der Kompaß, der während des Sturms immer 
den Norden anzeigt". Er verlangte Künstler, 
die unbeeinflußt von Tageserscheinungen und 
von politischen Strömungen nur um der Kunst 
Willen, ihre Werke schaffen sollen. So vertiefte 
er sich in die Werke der Großen, besonders in 
Bach, Tolstoi, Michel Angelo, Händel, Mozart, 
um in Beethoven und seinem Werk sich selbst
	        
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