Full text: 61.1933 (0061)

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Jahre 1876 wurden die Abteufarbeiten ein¬ 
gestellt, als Schacht I die Teufe von 507 Meter, 
Schacht ll die Teufe von 569 Meter erreicht 
hatte und das Steinkohlengebirge bis zum 
Fettkohlenflöz 7 durchsunken war. 
Mit der nun folgenden Fassung der l. Tief¬ 
bausohle beginnt 18/6 
der zweite Be¬ 
triebsabschnitt der 
Grube Camphausen, die 
Zeit der den eigent¬ 
lichen Abbaubetrieb ein¬ 
leitenden ersten Aus¬ 
richt u n g s - und 
Vo r r i ch' t u n g s ar¬ 
beiten. 
Der in 492 Meter 
Teufe angesetzte Haupt¬ 
querschlag der I. Tief¬ 
bausohle und der 103 
Meter höher in Angriff 
genommene Hauptquer¬ 
schlag der Wettersohle, 
dann die nach Nordost 
und Südwest fortschrei¬ 
tenden Grundstrecken¬ 
betriebe in den Flözen 
2 und 3 brachten die 
ersten Aufschlüsse über 
die Lagerungsverhält¬ 
nisse in querschlagiger 
und streichender Rich¬ 
tung. Nachdem 1880 
durch schwebende Strei¬ 
ken im Flöz 3 die 
Verbindung zwischen 
l. Tiefbausohle und 
Wettersohle hergestellt Grube Lamphaufen. Lchachlturm 
war, konnte der in¬ 
zwischen bis zur Wettersohle weiter abgeteufte 
Schacht III, an dessen Hängebank ein großer 
50-pferdiger Euibalventilator Aufstellung ge¬ 
funden hatte, unverzüglich als Ausziehschacht 
in Tätigkeit treten; dennoch blieben die Tem¬ 
peraturen unter Tage hoch. 
Der 50-pferdige Kompressor, der in der Ab¬ 
teufzeit die zum Betriebe der Sachs'schen Bohr¬ 
maschinen und der Schachtpumpen erforder¬ 
liche Preßluft geliefert hatte, ermöglichte es, in 
den schwebenden Strecken Förderung mit 
2 Lufthaspeln aufzunehmen. 
Übertage erstanden in dem zweiten Be¬ 
triebsabschnitt: das große Fördermaschinen¬ 
gebäude (1876), das Kesselhaus, ein Materi¬ 
alienmagazin, ein Teil des heutigen Werkstatt¬ 
gebäudes (1876) und die Rätterhalle (1878) 
mit zunächst nur einem Rättersystem zur Auf¬ 
bereitung von Stück-, Würfel-, Nuß- und 
Grießkohle. 
Für den Camphausenschacht l wurde 1877 
das eiserne Seilscheibengerüst und in Anbe¬ 
tracht der großen Schachtteufe eine 1000-pfer- 
dige Dampffördermaschine (die erste 
solcher Stärke im Saargebiet) aufgestellt. Als 
Förderseil fand ein 
Gußstahldraht- 
s e i l (ebenfalls das 
erste dieser Art im 
Saargebiet) Verwen¬ 
dung. Das Gegenge¬ 
wicht der mit dieser 
Fördermaschine verbun¬ 
denen, bis 1908 benutz¬ 
ten Gerhard'schen 
Seil gewichts-Aus - 
gleichsvorrichtung 
bewegte sich in einem 
1876 südöstlich des 
Fördermaschinengebäu - 
des abgeteuften 80 
Meter tiefen Hilfs¬ 
schacht. 
Die in den Vorrich¬ 
tungsarbeiten fallenden 
Kohlen ermöglichten es, 
im Oktober 1877 den 
regelmäßigen Landab¬ 
satz einzuführen. Mit 
der Eröffnung des Be¬ 
triebes auf der Teil¬ 
strecke Saarbrücken— 
Heidenstock der Fisch¬ 
bachbahn *) am 15. Ok¬ 
tober 1879 konnte, da 
inzwischen der Gruben- 
und Schochthalie Uber Schacht IV. bahnhsf fertiggestellt 
worden war, auch der 
regelmäßige Eisenbahnabsatz aufgenommen 
werden. 
Der eigentliche Abbau, der 1881 nach Be¬ 
endigung der im Flöz 3 ausgeführten Vor- 
richtungsarbeiten über der I. Tiefbausohle ein¬ 
setzte, eröffnete den dritten Betriebs- 
abschnitt der Grube Camphausen. 
Untertage wurde nun vor allem der Anbau¬ 
betrieb in streichender Richtung bis zu den 
bereits genannten natürlichen Feldesgrenzen 
der Grube ausgedehnt und dabei die Gliede¬ 
rung des Feldes in seine drei natürlichen 
Unterabteilungen erkannt. 
4) Die Zifchbachbahn wurde in den Sahren IS75—1881, )um Teil 
unter Verwendung wegen der Abfatzkrife beurlaubter oder abgelegter 
Bergleute, erbaut. Der heutige Bahnhof „Zifchbach—^amphanfen" führte 
dir 1874 den Namen „Heidenftock iZifchbach)", dann bis 1930 den Namen 
„Tamphaufen". Der heutige Bahnhof „Brefeld" hich bis 1848 „Kreuz¬ 
gräben".
	        
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