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Jahre 1876 wurden die Abteufarbeiten ein¬
gestellt, als Schacht I die Teufe von 507 Meter,
Schacht ll die Teufe von 569 Meter erreicht
hatte und das Steinkohlengebirge bis zum
Fettkohlenflöz 7 durchsunken war.
Mit der nun folgenden Fassung der l. Tief¬
bausohle beginnt 18/6
der zweite Be¬
triebsabschnitt der
Grube Camphausen, die
Zeit der den eigent¬
lichen Abbaubetrieb ein¬
leitenden ersten Aus¬
richt u n g s - und
Vo r r i ch' t u n g s ar¬
beiten.
Der in 492 Meter
Teufe angesetzte Haupt¬
querschlag der I. Tief¬
bausohle und der 103
Meter höher in Angriff
genommene Hauptquer¬
schlag der Wettersohle,
dann die nach Nordost
und Südwest fortschrei¬
tenden Grundstrecken¬
betriebe in den Flözen
2 und 3 brachten die
ersten Aufschlüsse über
die Lagerungsverhält¬
nisse in querschlagiger
und streichender Rich¬
tung. Nachdem 1880
durch schwebende Strei¬
ken im Flöz 3 die
Verbindung zwischen
l. Tiefbausohle und
Wettersohle hergestellt Grube Lamphaufen. Lchachlturm
war, konnte der in¬
zwischen bis zur Wettersohle weiter abgeteufte
Schacht III, an dessen Hängebank ein großer
50-pferdiger Euibalventilator Aufstellung ge¬
funden hatte, unverzüglich als Ausziehschacht
in Tätigkeit treten; dennoch blieben die Tem¬
peraturen unter Tage hoch.
Der 50-pferdige Kompressor, der in der Ab¬
teufzeit die zum Betriebe der Sachs'schen Bohr¬
maschinen und der Schachtpumpen erforder¬
liche Preßluft geliefert hatte, ermöglichte es, in
den schwebenden Strecken Förderung mit
2 Lufthaspeln aufzunehmen.
Übertage erstanden in dem zweiten Be¬
triebsabschnitt: das große Fördermaschinen¬
gebäude (1876), das Kesselhaus, ein Materi¬
alienmagazin, ein Teil des heutigen Werkstatt¬
gebäudes (1876) und die Rätterhalle (1878)
mit zunächst nur einem Rättersystem zur Auf¬
bereitung von Stück-, Würfel-, Nuß- und
Grießkohle.
Für den Camphausenschacht l wurde 1877
das eiserne Seilscheibengerüst und in Anbe¬
tracht der großen Schachtteufe eine 1000-pfer-
dige Dampffördermaschine (die erste
solcher Stärke im Saargebiet) aufgestellt. Als
Förderseil fand ein
Gußstahldraht-
s e i l (ebenfalls das
erste dieser Art im
Saargebiet) Verwen¬
dung. Das Gegenge¬
wicht der mit dieser
Fördermaschine verbun¬
denen, bis 1908 benutz¬
ten Gerhard'schen
Seil gewichts-Aus -
gleichsvorrichtung
bewegte sich in einem
1876 südöstlich des
Fördermaschinengebäu -
des abgeteuften 80
Meter tiefen Hilfs¬
schacht.
Die in den Vorrich¬
tungsarbeiten fallenden
Kohlen ermöglichten es,
im Oktober 1877 den
regelmäßigen Landab¬
satz einzuführen. Mit
der Eröffnung des Be¬
triebes auf der Teil¬
strecke Saarbrücken—
Heidenstock der Fisch¬
bachbahn *) am 15. Ok¬
tober 1879 konnte, da
inzwischen der Gruben-
und Schochthalie Uber Schacht IV. bahnhsf fertiggestellt
worden war, auch der
regelmäßige Eisenbahnabsatz aufgenommen
werden.
Der eigentliche Abbau, der 1881 nach Be¬
endigung der im Flöz 3 ausgeführten Vor-
richtungsarbeiten über der I. Tiefbausohle ein¬
setzte, eröffnete den dritten Betriebs-
abschnitt der Grube Camphausen.
Untertage wurde nun vor allem der Anbau¬
betrieb in streichender Richtung bis zu den
bereits genannten natürlichen Feldesgrenzen
der Grube ausgedehnt und dabei die Gliede¬
rung des Feldes in seine drei natürlichen
Unterabteilungen erkannt.
4) Die Zifchbachbahn wurde in den Sahren IS75—1881, )um Teil
unter Verwendung wegen der Abfatzkrife beurlaubter oder abgelegter
Bergleute, erbaut. Der heutige Bahnhof „Zifchbach—^amphanfen" führte
dir 1874 den Namen „Heidenftock iZifchbach)", dann bis 1930 den Namen
„Tamphaufen". Der heutige Bahnhof „Brefeld" hich bis 1848 „Kreuz¬
gräben".