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Neunkirchen (1886) und im Fischbachtal (1910).
Nachdem diese Krankenhäuser im Laufe des
letzten Jahrzehnts nach modernen und neuzeit¬
lichen Grundsätzen ausgebaut worden sind, hat
man ihnen noch eine Augenklinik und einen
Gutshof angegliedert. Die Bedeutung der
knappschaftlichen Tätigkeit auf diesem Gebiete
findet ihren Ausdruck in der allgemeinen An¬
erkennung. In den Besitz zwei weiterer
Krankenhäuser gelangte die Saarknappschaft
bei der Verschmelzung des St. Jngberter und
Frankenholzer Knappschaftsvereins mit dem
Saarbrücker Knappschafsoerein.
Die Saarknappschaft verfügt somit heute über
4 größere und 2 kleinere Krankenhäuser, sowie
1 Augenklinik mit zusammen 1411 Kranken¬
betten, und einen Gutshof, deren Einrichtung
und Bestimmung dem Zweck dienen, Mit¬
gliedern und Familienangehörigen alle auch
nur denkbar zu erwartende Hilfe bei Unglücks¬
fällen, Krankheit und Siechtum zu gewähren.
Bevor wir zur Beschreibung der verschie¬
denen Krankenhäuser
übergehen, soll in
wenigen Zeilen auch
der Verwaltung ge¬
dacht sein.
Vis in die Mitte
des 18. Jahrhunderts
wurde die Verwal¬
tung der Kasse und
Depositen durch Be¬
amte des König!.
Bergamtes mitver¬
sehen. Durch das im
Jahre 1862 in Wirk¬
samkeit getretene
Knappschafts - Statut
wurden diese Ge¬
schäfte dem Knapp-
schaftsvorstande un¬
mittelbar übertragen,
der daraufhin sich
zum Bau eines
eigenen Verwal¬
tungsgebäudes ent¬
schloß; dieses Gebäude
wurde an der
früheren Staats¬
straße Saarlouis-
Saarbrücken, jetzigen
Vahnhofstraße, er¬
richtet. Im Jahre
1901 wurde es verkauft, weil es dem Bedürfnis
nicht mehr genügte. An dessen Stelle konnte das
in der Trierer Straße neu errichtete, jetzt noch
bestehende Verwaltungs-Gebäude bezogen
werden. Inzwischen war die Zahl der Vereins¬
mitglieder gewaltig gestiegen — 1860 — 12 138,
1928 = 62 455 —sodaß mit deren Zunahme,
sowie zufolge der immer mehr ausgebauten
sozialen Gesetzgebung nicht nur eine Aus¬
dehnung der Verwaltung, sondern auch eine
Erweiterung der Unterkunftsräume für die¬
selbe geboten schien. Teile der Verwaltung
mußten bereits in dem zu Dienstwohnungs¬
zwecken erworbenen Gebäude in Saarbrücken 1,
Eisenbahnstraße 11, untergebracht werden,
konnten aber, nachdem die inzwischen notwendig
gewordene Vergrößerung durch An- und Auf¬
bau des Gebäudes Trierer Straße beendet
war, mit der gesamten Verwaltung vereinigt
werden. — Die Räume des Verwaltungs¬
gebäudes II dienen jetzt dem Oberbergamt
für das Saargebiet als Amtssitz.
Das Gebäude in der
Trierer Straße 8 gibt
in seiner heutigen
Gestalt einen sicht¬
baren Ausdruck der
Größe des geschaf¬
fenen Werkes der
sozialenFürforge und
ihrer Verwaltung.
Im Nachfolgenden
geben wir nunmehr
eine Beschreibung
der Knappschaftlichen
Krankenhäuser bei
gleichzeitiger Würdi¬
gung ihrer Bedeu¬
tung.
Die Kranken¬
hausanlage Sulz¬
bach konnte am
10. September 1912
die Feier ihres fünf¬
zigjährigen Bestehens
begehen, aus welchem
Anlasse eine Fest¬
schrift herausgegeben
wurde, deren Inhalt
teilweise zu nach¬
stehenden Zeilen ver¬
wendet wurde.
Nachdem ein hinter
Verwaltungsgebäude — Hauptaufgang. (Zola: Kirschmann.)