Full text: 60.1932 (0060)

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als „Herausgeber" des Kalenders in Frage kam, 
bekanntlich aus dem Verlag Gebrüder Hofer in den 
Selbstverlag der Bergwerksdirektion über. Nun 
erscheint auch endlich der nächstfällige Jahrgang 
(1898) des Saarbrücker Bergmannskalenders in dem 
heutigen großen Format, gedruckt bei der „Neuen 
Saarbrücker Zeitung", der jetzigen „Saardruckerei". 
Allerdings ist er von Ausstattung und Umfang des 
heutigen Kalenders noch weit entfernt: ganze 
64 Seiten faßt er, davon allein 22 Seiten Ein¬ 
leitung (Titel, Inhaltsverzeichnis, Kalendarium, 
Neujahrsgruß, Eingangs- und Kaisergedicht, Genea¬ 
logie der deutschen und fremden Herrscherhäuser 
usw.). Dazu kommen noch weitere patriotische Ge¬ 
dichte, sämtlich mit Bildern, darunter auch den 
Großherzog von Oldenburg, Gemeinnütziges. Witze, 
Rätsel. Personalien; schließlich als eigentlicher Text 
ein 6seitiger Gedichtzyklus: „des Bergmanns Tages¬ 
lauf" mit ähnlich naiven, wirklichkeitsfremden 
Bildern wie früher, Abbildungen der 6 Steinbilder 
der Direktion und zwei Erzählungen. Das ist alles. 
Als Erzähler und Dichter taucht auf einmal Max 
C r o n e auf, der dann Jahre hindurch, später zu¬ 
sammen mit Helene Triem, als Hausdichter 
des „Bergmannskalenders" und „Bergmanns¬ 
freunds" fungierte. — 
Von belehrenden Aufsätzen u. dergl. 
finden wir auch hier noch nichts — desgl. ist be¬ 
zeichnend, daß erst vom folgenden Jahre 
ab überhaupt Bilder von den Saargruben 
erscheinen. Als Photograph solcher Bilder taucht 
zum ersten Male der Schichtmeister C h a m b a l u 
von der Inspektion Von der Heydt auf, dessen sich 
der eine oder andere unserer alten bergmännischen 
Leser vielleicht noch erinnern wird. 
Im übrigen blieb der „Bergmannskalender" nun¬ 
mehr lange Jahre hindurch, wenn auch sein Inhalt 
allmählich sich durch den Abdruck allgemein inter¬ 
essierender Artikel aus den verschiedensten Gebieten 
erweiterte, im Großen und Ganzen sich gleich; 
namentlich gilt dies für die Erzählungen, in denen 
solche militärischen Inhalts überwogen, wie auch 
für die „Poesie", wo der Hauspoete schlecht und recht 
zum Lobgesang auf jede leitende Persönlichkeit der 
Saargruben und jedwedes aktuelle Ereignis in der 
Staatsverwaltung, jeden Ministerbesuch und jede 
Prinzenhochzeit, den Pegasus sattelte. Gegenüber 
den früheren Beiträgen Wilhelm Fischers war 
jedenfalls, das muß man auch bei wohlwollender 
Beurteilung sagen, dieser belletristische Teil des 
Kalenders ein jäher Abstieg. 
Wie jetzt der Kalendermann bestrebt ist, den 
Kalender nicht nur interessant zu gestalten, sondern 
auch sorgfältig jeden Kitsch zu vermeiden, und so¬ 
wohl in Bildern wie in Belletristik echte Kunst 
zu bieten (auch ohne dabei eine harmlose Schnurre 
zu vergessen), das wird der einzelne Leser wohl 
schon gemerkt haben. Und beim Vergleich des vor¬ 
liegenden wie auch der Kalender der letzten 7 Jahre 
mit denen bis 1914 einschließlich (die Kriegsjahre 
scheiden hier, als aus dem Rahmen fallend, aus), 
wird er beurteilen können, wieweit dies Streben 
von Erfolg war. 
Jedenfalls aber wollen wir in diesem Sinne 
weiterarbeiten! I. E. 
Die Laarfiädte zur Zeit 
iiMiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiitiiiiiiiiimiiimmmiiiii 
des ersten Kalenders. 
iiiimiiiiimiiiiimiiiiiiiiifiiiiimmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiti 
1. Der St. Zohanner Markt. 
2. Der Vahuhof. 
3. Die Zriedenskirche als Sgmnafiunt.
	        
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