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Bergleute im Trauerzug.
genannter „Bergmannsfonds für das
Saargebiet" abgetrennt, so daß nunmehr
fernerhin den Hinterbliebenen aus Einzel¬
unfällen zunächst eine einmalige Zuwendung
von 1200 Franken und von 200 Franken bezw.
100 Franken für jedes aus der Schule noch nicht
entlassene Kind gewährt wird. Diesem Fonds
ist der Betrag von 47 311,60 Reichsmark und
517 028,95 Franken zugeführt worden. Die
Zahl der hiernach bis zum 9. April 1931 ent¬
schädigten Unfälle betrug 17, der Betrag der
gewährten Ent¬
schädigungen zu¬
sammen 24 000
Franken.
Von der May¬
bachspende im
engeren Sinne
sind zufolge Be¬
schlusses des Aus¬
schusses 20 Pro¬
zent, also rund
45000 Reichsmark
und 350 000 Fr.
zur Bewilligung
von Mitteln für
Unterstützungen in
Sonderfällen be¬
reitgestellt. Der
Rest soll derart
zu laufenden Zu¬
wendungen an die
Hinterbliebenen
Verwendung fin¬
den, daß er in
einem Zeitraum
von längstens 15 Jahren restlos seiner Zweck¬
bestimmung zugeführt sein wird, und zwar
einerseits als laufende Zuschüsse an Witwen
und Kinder sowie an Eltern und Geschwister,
andererseits als einmalige oder erhöhte lau¬
fende Unterstützungen in Fällen besonderer Be¬
dürftigkeit oder aus besonderem Anlaß (Krank¬
heit, Wiederverheiratung, Kommunikanten- und
Konfirmandenbeihilfe).
Diese planmäßigen Zuwendungen beliefen
sich im ersten Jahre auf 335 000 Franken.
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1 S! St. Barbara
| y und andere Schutzpatrone der Bergleute.
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Auf. auf zur Grube rufe ich Euch, die ich in der Höhe steh'.
So oft ihr in die Teufe fahrt, so denket in die Höh!
(Spruch auf einer Glocke.)
In der Pfarrkirche zu Dudweiler hängt ein
Altarbild, das die hl. Barbara zeigt, wie sie einem
verunglückten Knappen das letzte Sakrament reicht.
Wohl die meisten unserer Leser haben dieses Bild
gesehen, und seine Reproduktion wird auch wohl
manches Bergmannshaus schmücken. Es ist ein
schönes Werk des Malers v. Heyden, der, selbst aus
einer bergmännischen Familie stammend, sein
ganzes Gefühl, seine Liebe zum Bergmannsstand
und seine Verehrung für die Schutzpatronin der
Knappen hineingelegt hat. Und wir gedenken der
Worte des Dichters:
Das böse Wetter, es schlug so schlimm,
Nie wird sich der Häuer erheben:
Nun frißt der Tod mit bitterem Grimm
An seinem Restlein Leben.
Da werden die brechenden Augen gewahr,
Was nimmer zuvor sie gesehen:
Eine Jungfrau, licht und wunderbar,
Will ihm zu Füßen stehen!