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Der Palast ton Araiyosisch-Westafrika.
Eine andere Ansicht des Palastes
Französisches Westafrika: Tor jur Eingeborenen-5ladk.
NUN bald achtzigjährige Marschall an
die neue Aufgabe getreten, die sein
Vaterland ihm übertrug: in dieser
Ausstellung nicht nur seinem Volke
und der Welt zu zeigen, was Kolo¬
nien für den modernen europäischen
Staat bedeuten, sondern darüber
hinaus die Bedeutung dieses neuen
Frankreich augenfällig zu demonstrie¬
ren und Interesse und Liebe für die
Kolonien bei seinen Landsleuten wei¬
ter zu wecken und zu stärken.
Und wahrlich, Frankreich kann
stolz auf seinen Sohn sein, denn auch
dieses Werk ist dem Marschall Lyau-
tey vortrefflich gelungen. Großzügig¬
keit und Klarheit der Anlage künden
deutlich den Geist ihres Schöpfers. —
Gewiß ist auch die Beteiligung der an¬
deren Staaten, die eben die Ausstel¬
lung zur internationalen machte, nicht
zu vergessen, aber auch ihnen gab eben
doch Lyautey erst den Platz zur Ent¬
faltung.
Darum ist auch der Eindruck, den
der Kalendermann davon mit nach
Hause nahm, ein unvergeßlicher ge¬
wesen, und deshalb will er hier seinen
lieben Lesern davon erzählen.
Unvergeßlich namentlich war ihm
die Pracht der abendlichen Illumina¬
tion. — Von phantastischer Wirkung
sind die große Fontaine und die son¬
stigen Wasserkünste, wunderbar, wie
ein Märchen aus Tausend und einer
Nacht wirken in ihrer hellen Veleuch-
l'timg gegen den dunklen Nachthimmel
|bte indischen und afrikanischen Paläste.
Unsere Bilder geben davon einen,
wenn auch nur schwachen, Begriff.
Der Kalendermann hatte zunächst
die Ausstellung am Abend gesehen und
damit einen nachhaltigen Ein¬
druck ihrer Gesamtheit gewon¬
nen, und als er dann an den folgenden
Tagen die Ausstellung erneut besuchte,
konnte er in der Besichtigung der Ein¬
zelheiten diesen Eindruck nur noch ver¬
tiefen. — Zwar, nicht, als ob er nun
alles gesehen hätte! O nein! Dazu ge¬
nügten ein paar Tage ja nicht, da hätte
er eine Woche und mehr noch brauchen
können! — Aber er hat doch einen