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Abb. 2. Richtig! Abb. 3. Falsch!
Reis unten angebracht. Reis oben angebracht.
Beschädigungen geschützt werden. Man befestigt zu
diesem Zwecke über jeden Pfropfkopf bogenförmig
eine Weiden- oder Haselnußrute, oder bei kleineren
Baumkronen läßt man eine Stange mit einer kreuz¬
förmig angenagelten Querlatte über die Krone
hinausragen, weil die Krähen sich am liebsten auf
die höchste Spitze des Baumes setzen. Um Wind-
bruch zu vermeiden, wird an jedem Veredlungskopf
ein Holzstab befestigt, um an denselben die aus¬
treibenden Edelreiser anheften zu können.
Nun noch ein Wort über die weitere Behandlung
der umveredelten Bäume. Die erste Arbeit wird die
sein, die wachsenden Triebe an den beigegebenen
Holzstab anzuheften, was namentlich beim Rinde¬
pfropfen ganz unerläßlich ist. Da von jedem Pfropf¬
kopf aus in der Regel nur ein Verlängerungstrieb
weiter gezogen werden sott, so kann mit diesem An¬
binden auch ein Entspitzen aller jungen Triebe ver¬
bunden werden, welche stark wachsen, aber nicht als
Verlängerung dienen sollen. Wurden zwei Reiser
aufgesetzt oder mehr, so wird nur eines den Ver¬
längerungstrieb liefern, die anderen werden zu¬
gunsten dieses .bald entspitzt. Infolge des starken
Zurückwerfens der Baumkrone werden sich überall
an den Asten kräftige Wasserschosse entwickeln, ein
Zeichen, daß der Baum gesund ist und daß er be¬
strebt ist, die ihm genommenen Organe bald zu er¬
setzen. Das so häufig geübte Unterdrücken und bal¬
dige Entfernen dieser Wasserschosse möchte ich nicht
überall empfehlen, denn dadurch kann sehr leicht eine
ungünstige Saststockung im Baume eintreten, was
die Ursache zu verschiedenen Krankheiten werden
kann. Nur in der Nähe der Edelreiser müssen sie
bald weggeschnitten werden, um diesen die notwen¬
dige Freiheit zu gewähren. Die weiter nach unten
stehenden können, damit sie nicht zu üppig treiben,
entspitzt werden, einzelne können sogar unbehindert
weiter wachsen; denn mit den zahlreichen Blättern
Abb. 4.
Rückschnitt der Edeltriebe im Jahre nach dem
Umpfropfen.
liefern sie dem Baum die so notwendigen Bildungs¬
stoffe. Im nächsten Jahre werden die Wasserschosse
in der Regel ganz entfernt, weil jetzt die Veredlungs¬
triebe sich so weit gekräftigt haben, daß sie allein den
Saft verarbeiten können. Wenn der Baum lange
Aste mit wenig Jnnenholz hat, so können einzelne
günstig gestellte Wasserschosse oder auch Zugäste
später auch noch umgepfropft werden und liefern
dann bald tragendes Fruchtholz.
Im kommenden zeitigen Frühjahr wird nun der
Rückschnitt der Veredelungstriebe vorgenommen. Da¬
bei soll einer die Verlängerung bilden, die übrigen
werden zu dessen Gunsten kurz geschnitten und jollen
später Fruchtholz bilden und auch dazu dienen, daß
die Wundfläche bald verheilt. Der Schnitt ist in der
Abbildung 4 so wiedergegeben, daß weitere Worte
überflüssig sein werden. Wie Länge des Rückschnittes
wird bedingt durch die Beschaffenheit der Zweige.
Ist der Leitzweig kurz und gedrungen, so ist es nicht
gerade nötig, ihn zurückzuschneiden: wenn er aber
lang und verhältnismäßig dünn ist, so muß er stärker
geschnitten werden, um ihn von unten herauf kräftig
und widerstandsfähig zu machen. Bei jüngeren Bäu¬
men mit kleiner Krone muß unter Umständen der
Rückschnitt noch mehrere Jahre wiederholt werden,
um eine schöne Krone zu erziehen. Bei älteren Bäu-
men wird in den meisten Fällen ein einmaliger Rück¬
schnitt genügen, und in späteren Jahren wird dann
das gewöhnliche Ausputzen der Krone vorgenommen.
Im Jahre nach dem Umpfropfen kann auch eine
Düngung des Baumes vorgenommen werden, um
ihm zu einem gesunden Weiterwachsen Gelegenheit
zu geben. Eine solche Düngung unmittelbar vor
oder nach dem Umveredeln vorzunehmen, ist nicht
ratsam, besonders nicht mit stark treibenden stickstoff¬
haltigen Düngemitteln, weil dies dem Baume infolge
des Ätangels an verarbeitenden Organen nur Nach¬
teile bieten könnte.
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