Full text: 59.1931 (0059)

— 128 — 
der Matrize abheben; da jedoch die Kopie nur aus 
dünnem Kupferblech besteht, empfiehlt es sich, sie 
etwa mit Zinn, Blei oder wenigstens mit Siegellack 
zu hintergießen. 
Wollen wir mit unserem Apparat metallische 
Gegenstände galvanisch verkupfern, vernickeln usw., 
so hängen wir sie einfach an das vorher auf etwa 
Yi Zentimeter Länge von der Isolierung befreite 
und zu einem Haken umgebogene Ende (Abb. 4) des 
von der Klemme A kommenden Drahtes. Die Gegen¬ 
stände müssen vorher sorgfältig mit verdünnter Salz¬ 
säure gesäubert, in Sodawasser abgewaschen und 
schließlich mit reinem-Wasser abgespült werden. Als 
Flüssigkeit kommt in das Konservenglas für Ver- 
kupsernng wieder eine Kupfersulfatlösung, für Ver¬ 
nickelung eine Nickelsalz- (Nickelammoniumsulfat-) 
Lösung. Zur Versilberung von Gegenständen können 
endlich photographierende Bastler die „verbrauchten" 
Fixierbäder benutzen. 
Mutter und Rind, 
a über Säuglingspflege bereits so 
viel Belehrungs- und Anleitungs¬ 
möglichkeiten vorbanden sind, hielt der 
Kalendermann es für richtiger, wenn 
wir uns einmal jetzt hier mit dem 
Heranwachsenden Klein-Kind, das aus 
der aus dem Arm getragenen schreienden 
und quäkenden Puppe nun allmählig 
zum laufen und sprechen könnenden 
und denkenden Menschenkinde wird, 
beschäftigen. 
Wir entnehmen die folgenden Ab¬ 
schnitte und Bilder dem ausgezeichneten 
Buche: „Heilkunde für Alle" von Felix 
Reinhard, Arzt in Düsseldorf, Verlag 
Herder & Co., Freiburg im Breisgau *). 
Ernährung im 2. Lebensjahre. 
Im 2. Lebensjahre ist das Kind zwar kein Säug¬ 
ling mehr, aber seine Verdauungswerkzeuge arbeiten 
auch noch nicht wie die des Erwachsenen. Wie dieses 
ahr anatomisch durch die Vervollständigung des 
ehirns ausgezeichnet ist, so physiologisch 'durch den 
Uebergang, die Gewöhnung von der Säuglings¬ 
ernährung zur völlig freien Ernährung, mit der 
gemischten Kost der' Erwachsenen, genauer gesagt, 
des älteren Kindes. Die Praxis beweist, daß es un¬ 
zweckmäßig ist, das Kind schon im 2. Jahre wie 
einen Erwachsenen essen zu lassen; es neigt in diesem 
Jahre noch immer zu Verdauungsstörungen auf 
eringe Anlässe hin; erst am Ende des 2. Jahres 
ört diese Anfälligkeit auf, und erst dann, besser noch 
zu Beginn des 3. Lebensjahres, braucht sich die 
Kinderkost nicht mehr wesentlich von der des Er¬ 
wachsenen zu unterscheiden. 
*) Dieses Buch samt der Kalendermann tut Gegensatz zu so 
manchen im Kolportagehandel vertriebenen meistens viel zu teueren 
Arztbüchern nur empsehlen. Es ist in jeder Buchhandlung zu haben. 
Im zweiten Jahre aber muß noch immer den 
w i ch t i g st e n Bestandteil der Nahrung die Milch 
bilden, jetzt freilich für alle Kinder die Tiermilch. 
Täglich ein Liter, auf vier Gaben verteilt, sollen sie 
neben der übrigen Kost erhalten. Es gestaltet sich 
daher die Ernährung im zweiten Jahre, in dem man 
die fünf Mahlzeiten der zweiten Hälfte des ersten 
noch beibehält, etwa wie folgt: zweimal K Liter 
Milch mit so viel Zwieback, Semmel oder dergleichen, 
ohne Butter, daß das Kind sich gesättigt fühlt; zwei¬ 
mal K Liter Milch ohne Backwerk; einmal eine 
Mahlzeit aus Fleischbrühe mit Grieß, Reis, Grau¬ 
pen, Nudeln oder dergleichen und danach etwas 
Gemüse in steigender Menge. „Kindermehle" sind 
auch im 2. Jahre überflüssig, wenn das Kind 
gesund ist. 
Unter dieser Ernährungsweise entwickelt sich im 
2. Jahre der kindliche Darm normal weiter, so daß 
er im 3. die gewöhnliche Kost der Erwachsenen 
bewältigen kann. Man sollte aber allgemein darauf 
hinwirken, daß von diesem Jahre an die Kinder — 
wie auch die Erwachsenen — sich daran gewöhnen, 
mit täglich drei Mahlzeiten auszukommen. Es 
besteht durchaus kein Bedürfnis, siinfmal am Tage 
zu essen, außer in den zwei ersten Lebensjahren. 
Frühstück, Mittag- und Abendessen sind durchaus 
genügend, ja höchstwahrscheinlich zuträglicher als 
die andere Weise. Ganz hestimmt haben die Kinder 
dabei stets guten Appetit, gesunden Hunger. 
Bestimmte Diätregeln sind nicht nötig. Das Kind 
esie, was die Erwachsenen'essen, mit Ausnahme von 
offenbar für den kindlichen Magen unzuträglichen, 
wie scharf gewürzten, pikanten oder allzu fetten 
Sachen. Milch, besonders zum ersten Frühstück (sie 
sollte überhaupt bis in die Jünglingsjahre hinein 
das wichtigste Getränk bilden!); Kaffee oder Tee nur 
als. geringer Zusatz zur Färbung. Alkohol soll das 
Kind selbstverständlich überhaupt keinen 
Tropfen bekommen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.