Full text: 59.1931 (0059)

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Ein Flugzeugaufnahme des Vulkans Bromo auf Java. 
gegen die Astrologen sei¬ 
ner Zeit, die behaupte¬ 
ten, daß der Saturn die 
Erdbeben Hervorrufe, 
wenn er mit der Sonne 
in Konjunktion stehe. 
Ebenso trat er denen 
entgegen, die glaubten, 
daß das unterirdische 
Feuer von den Strahlen 
der Sonne oder der 
Sterne erzeugt sei, und 
meinte, daß cs von dem 
Spiritus ißiritus her¬ 
vorgerufen werde, den 
die' Kalte austreibe, wie 
die Wolken den Blitz; es 
schien ihm auch möglich, 
daß dieser „Feuergeist" 
sich selbst entzünde, wenn 
er in den unterirdischen 
Gängen einen Ausweg 
suche. Wenn sich an sol¬ 
chen Stellen Brennmate- 
rial, wie Bergleer, be¬ 
finde, so gerate es in 
Brand und erzeuge die 
Vulkane, von denen 
Agricola den Hekla und 
den brennenden Berg 
bei Zwickau (einen Koh¬ 
lenbrand) anführte. Bei 
heftigen Ausbrüchen wür-r 
den Asche, Sand, Schwe¬ 
fel, Bimsstein, Felsen 
ausgeworfen und da¬ 
durch sei erst kürzlich 
(1538) der „neu.e Berg" 
(Monte Nuovo) beim 
Averner See entstanden: 
sonst aber verzehre das 
unterirdische Feuer die 
Berge und schasse sie 
nicht. — 
Betrachten wir nun 
kurz die moderne Theo¬ 
rie von den Vulkanaus¬ 
brüchen: — Wir wissen, 
daß die Erde einst ein 
leuchtender feuriger Ball 
war, ein Stern, wie an¬ 
dere. Die Erde strahlte 
jedoch ihre Wärme in 
den kalten Weltenraum, 
erkaltete langsam, über¬ 
zog sich wie eine ver¬ 
glimmende Kohle mit 
einer Erstarrungskruste. 
— Die moderne Geo¬ 
logie lehrt nun, gestützt 
auf die Forschungen 
S t ü b e l s, daß die Er¬ 
starrungskruste der Erde 
beute 'wenigstens gegen 
2000 km dick sei, also 
etwa den dritten Teil
	        
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