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Entstehung des Monte Nuovo im Jahre 1538.
Nach « Dell' ineendio di Pozzuole, Marco Antonio delli Falconi all' Illustrissima Marchesa della
Padulla » vom Jahre 1538.
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Etwas von Vulkanen.
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uf allgemeinen Wunsch unserer Leser wollen
wir heute etwas von Vulkanen erzählen:
Den Alten und auch heute noch den Natur¬
völkern waren bzw. sind die Vulkane Feuerstätten
ihrer Götter. Der Ätna, jener gewaltige sich bis in
die Grenze des ewigen Schnees erhebende feuer¬
speiende Berg Siziliens, galt als die gewaltige Esse
des Hephaistos oder lateinisch Vulkans, der dort mit
seinen Schmiedegesellen, den Zyklopen, sein kunst¬
volles Handwerk ausübte.
Aber auch das Mittelalter ging eigentlich noch
nicht viel über diese Ansichten Hinasts. Zwar waren
die Vulkane jetzt nicht mehr ein Sitz von Göttern,
sondern feurige Öffnungen der Hölle, und an die
Stelle des immerhin durch sein Handwerk einen
Wohltäter der Menschheit darstellenden Vulkan war
nunmehr der Vater des Bösen, der Teufel, getreten.
Und diese Meinung saß beim Volke um so fester,
wenn wiederum ein solch tückischer Berg, der jahr¬
hundertelang still gelegen hatte, so daß man seine
wahre Natur ganz vergessen, unerwartet von neuem
ausbrach, wie dies bei dem Vesuv und anderen
geschehen. Aber auch die Gelehrten waren über den
Charakter der Erscheinung nicht einig, obgleich man
durch bergmännische Erfahrungen allmählich von
dem regelmäßigen Aufeinanderfolgen bestimmter
Gesteinsschichten und von dein gesetzmäßigen Laus
der Erzlagerstätten wußte. So sagt A g r i c o l a,
den wir als den ersten wissenschaftlichen Darsteller
des Bergbaues und der Hüttenindustrie wiederholt
gewürdigt haben: „Zwei Ursachen erzeugen die Hügel
und Berge; die eine ist der Anprall der Gewässer, die
andere die Gewalt der Winde. Drei Ursachen aber
zerstören und zerstreuen das Geschaffene wieder; denn
zu dem Anprall der Gewässer und der Gewalt der
Winde kommt das innere Feuer der Erde hinzu."
Daß unterirdische Winde Berge auftreiben können,
behauptete Agricola unter Berufung auf die Schriften
der Alten: er hob aber hervor, daß Erdbeben die
Berge oder Teile derselben wieder zu verschlingen
vermöchten. Agricola teilte die Ansichten der Alten
über die Ursachen der Erdbeben und wandte sich
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