Full text: 59.1931 (0059)

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Entstehung des Monte Nuovo im Jahre 1538. 
Nach « Dell' ineendio di Pozzuole, Marco Antonio delli Falconi all' Illustrissima Marchesa della 
Padulla » vom Jahre 1538. 
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Etwas von Vulkanen. 
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uf allgemeinen Wunsch unserer Leser wollen 
wir heute etwas von Vulkanen erzählen: 
Den Alten und auch heute noch den Natur¬ 
völkern waren bzw. sind die Vulkane Feuerstätten 
ihrer Götter. Der Ätna, jener gewaltige sich bis in 
die Grenze des ewigen Schnees erhebende feuer¬ 
speiende Berg Siziliens, galt als die gewaltige Esse 
des Hephaistos oder lateinisch Vulkans, der dort mit 
seinen Schmiedegesellen, den Zyklopen, sein kunst¬ 
volles Handwerk ausübte. 
Aber auch das Mittelalter ging eigentlich noch 
nicht viel über diese Ansichten Hinasts. Zwar waren 
die Vulkane jetzt nicht mehr ein Sitz von Göttern, 
sondern feurige Öffnungen der Hölle, und an die 
Stelle des immerhin durch sein Handwerk einen 
Wohltäter der Menschheit darstellenden Vulkan war 
nunmehr der Vater des Bösen, der Teufel, getreten. 
Und diese Meinung saß beim Volke um so fester, 
wenn wiederum ein solch tückischer Berg, der jahr¬ 
hundertelang still gelegen hatte, so daß man seine 
wahre Natur ganz vergessen, unerwartet von neuem 
ausbrach, wie dies bei dem Vesuv und anderen 
geschehen. Aber auch die Gelehrten waren über den 
Charakter der Erscheinung nicht einig, obgleich man 
durch bergmännische Erfahrungen allmählich von 
dem regelmäßigen Aufeinanderfolgen bestimmter 
Gesteinsschichten und von dein gesetzmäßigen Laus 
der Erzlagerstätten wußte. So sagt A g r i c o l a, 
den wir als den ersten wissenschaftlichen Darsteller 
des Bergbaues und der Hüttenindustrie wiederholt 
gewürdigt haben: „Zwei Ursachen erzeugen die Hügel 
und Berge; die eine ist der Anprall der Gewässer, die 
andere die Gewalt der Winde. Drei Ursachen aber 
zerstören und zerstreuen das Geschaffene wieder; denn 
zu dem Anprall der Gewässer und der Gewalt der 
Winde kommt das innere Feuer der Erde hinzu." 
Daß unterirdische Winde Berge auftreiben können, 
behauptete Agricola unter Berufung auf die Schriften 
der Alten: er hob aber hervor, daß Erdbeben die 
Berge oder Teile derselben wieder zu verschlingen 
vermöchten. Agricola teilte die Ansichten der Alten 
über die Ursachen der Erdbeben und wandte sich 
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