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Tie Volksschule in Jägersfreude.
Die Schulen -er öergverwaltung.
Bereits der preußische Bergfiskus hatte als
Nebenanlagen der Gruben eine Reihe von Schu¬
len gegründet: für die noch nicht schulpflichtigen
Bergmannskinder hatte er Kleinkinder¬
schulen eingerichtet; für die aus der Schule
entlassenen Töchter der Bergleute bestanden
Haushalt ungssch ulen, für die jugend¬
lichen Bergleute Werkschulen. Zur
Ausbildung der im Betriebe notwendigen
Steiger bestanden ebenfalls besondere staat¬
liche Schulen.
Im Jahre 1920 hat nun die französische
Bergverwaltung sämtliche bestehenden
Schulen übernommen. Daneben hat sie
noch eine Reihe anderer gegründet.
Im folgenden wollen wir die einzelnen Schulen
der Bergverwaltung, wie sie sich heute der Saar-
jugend bieten, kurz betrachten.
Da haben wir zunächst die
Kleinkinderschulen.
Die Aufgabe dieser Schulen besteht darin, die
Kinder der Bergleute im vorschulpflichtigen Alter
zu beaufsichtigen und sie in einer ihrer kind¬
lichen Natur entsprechenden Weise zu beschäftigen.
Daneben leisten sie der werktätigen Bevölkerung
auch noch insofern große Dienste, als sie die Kin¬
der vor den Gefahren der Straße behüten und die
Mütter in ihrer Arbeit entlasten.
Natürlich wird das Spiel in allererster Linie ge¬
pflegt — heißen sie doch darum landläufig „Spiel¬
schulen". — Aber die Lehrerin ist auch sonst in
jeder Weise bemüht, den Geist der Kinder weiter
zu bilden und durch Uebungen in spielender Form,
wie dies der große Pädagoge
Fröbel gelehrt, zu schulen; sie erklärt den
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