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Verbindung mit den westlichen Bauen von König
geschaffen. Die Aufschlüsse der nächsten Jahre
im Mehlpfuhlschacht waren so günstig, daß man
die Anlage eines Tiefbaues für das noch weiter
nach Osten gelegene Feld ins Auge faßte.
Das Kriegsjahr 1870 brachte eine starke Ein¬
schränkung des Abbaubetriebes, jedoch wurden
die Vorrichtungsarbeiten wegen des feit 1867 ge- |
planten Anschlusses der Grube König an die
Bahnlinie und der dadurch erhofften Steigerung
des Absatzes lebhaft betrieben. Wilhelm-
schacht III wurde angehauen und die
Schächte I und II bis zur I. Tiefbausohle weiter
abgeteuft.
Am 1. Juli 1872 konnte endlich die Zweig¬
bahn in Betrieb gesetzt werden. Die Förde¬
rung stieg rasch von 134 545 auf 252 650 Ton¬
nen und betrug 1875 schon 300 700 Tonnen.
Wellesweiler förderte damals 20 670, der Zieh-
waldstollen 117 900 Tonnen.
Zur Ausbildung des Nachwuchses für das
Steigerpersonal war 1873 in Neunkirchen eine
Vorschule zur Saarbrücker Berg-
schule errichtet worden. Vier Jahre später
wurde zur Weiterbildung der jungen Bergleute
der obligatorische Besuch der Werk¬
schulen eingeführt.
Um die in dem neuen Felde am Mehlpfuhl
gewonnenen Kohlen nach den Wilhelmschächten
schaffen zu können, wurde 1874 in der I. Tief¬
bausohle die Herstellung einer Verbindungsstrecke
auf den Flözen Thielemann und Gneisenau von
den Wilhelmschächten aus in Angriff genommen.
Gleichzeitig ging man im Mehlpfuhlfelde mit
einer einfallenden Strecke bis zur I. Tiefbausohle
nieder, um von hier aus dem vorgenannten Be¬
triebe entgegenzufahren. Der Durchschlag wurde
1877 erreicht. Das Projekt, die Grube Welles¬
weiler mit dem Mehlpfuhlfelde und somit mit der
Königsgrube zu verbinden, mußte wegen des un¬
günstigen Ausfalles der Schürfarbeiten im
Schmalwieserwald aufgegeben werden.
1878 zerstörte ein B r a n d in der Nacht vom
8. auf 9. August das Fördergerüst und das
Wasserhaltungsgebäude des Schachtes II. —
1879 wurde der Ventilatorschacht mit einem
Guibal-Ventilator ausgestattet.
Das Jahrzehnt 1880—90 bedeutete für die
Königsgrube eine Zeit rascher Entwicklung.
1880—81 wurden die drei Schächte von König
und der Mehlpfuhlschacht bis zur 2. Tiefbausohle,
die 1878 in Ausrichtung genommen worden war,
niedergebracht und im westlichen Wetterschacht
von König an Stelle des Wetterofens auf der
Saarsohle ein Pelzer-Ventilator eingebaut. In- >
folge seiner Wirkung konnte auch der Wetterofen
im östlichen Wetterschacht ausgelöscht werden.
Zwei kurze Unterbrechungen erlitt allerdings
diese Entwicklung durch die drei- bzw. achtmonat¬
liche Stillegung der II. Sohle im Wilhelm-
und Mehlpfuhlfeld infolge starker Nie¬
derschläge im Jahre 1882, sowie durch die
Zerstörung des Fördergerüstes des Schachtes III
durch Feuer im Jahre 1887. 1883 begann
man die Ausrichtung der III. Sohle bei
232 Meter Teufe, und 1887 die der IV. Sohle
bei 307 Meter. 1888 wurde die I. Sohle als
Wettersohle eingerichtet und dadurch eine
bedeutende Verbesserung der Bewetterung er¬
reicht.
Im folgenden Jahre wurde der Abbau im
Mehlpfuhlfeld nach dem Verhieb der über
der 2. Sohle anstehenden Flöze e i n g e st e l l t
und die noch bestehenden Verbindungsstrecken nach
König vermauert. 1891 erhielt Grube König eine
Benzinlampenkaue und einen zweiten
Luftkompressor.
Am 31. Dezember 1892 trat die Belegschaft in
einen Streik ein, der jedoch am 11. Januar
1893 wieder beigelegt wurde.
1894 kam der Q u e r s ch l a g I West der
IV. Sohle nach 3jähriger Arbeit bei einer Ge¬
samtlänge von 1668 Metern in 299 Meter Teufe
mit dem Hermineschacht zum
Durchschlag.
Gelegentlich dieses wichtigen Ereignisses erschien
in der Neunkircher Volkszeitung folgendes inter¬
essante Gedicht:
Auf den Durchschlag von Grube König
nach Grube Kohlwald.
Welch lauter Lärm rings auf den Straßen,
Welch Drängen, Schieben immerfort!
Betriebsamer ist kaum ein Ort. —
Noch nicht genug! denn gleichermaßen
Wühlt's, hastet's in der Tiefe Schoß
Durch tausend Gassen, dunkle Gänge,
llnd unter der geschäft'gen Menge
Wird eine zweite Stadt dort groß.
Die Nachbargruben sollten reichen
In: Erdengrunde sich die Hand.
Geplant ward's. Auf deni Risse stand
Der Gang, dem das Gestein sollte weichen,
Gleich sauber. — Frisch zum Schacht hinein!
Ort sei und Richtung ausgemessen,
Wo man beginnt sich einzufressen
Auf beiden Seiten in den Stein.
Leicht ist's gesagt. Es auszuführen
Ist schwerer. — Bis am Instrument
Ter Winkel scharf bestimmt, wer's kennt,