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Haiphong: Die Marechal-Joffre-Brücke über den Songka (roten Flub).
schen auch buddhistische Einflüsse. Die Statuen zei¬
gen in der Tat, daß damals die Khmer dem Kul¬
tus von Sima und Wischnu, den altindischen Gott¬
heiten, huldigten, aber auch schon |om Buddhis¬
mus angehaucht waren. Die ältesten Inschriften
sind noch in Sanskrit. — Alles das zeigt, wie
gesagt, eine von den Brahminen beeinflußte,
oder richtiger, st a m m e n d e Zivilisation
Aber die Khmer hatten sich schon mit den Mon¬
golen der angrenzenden Länder vermischt,
denn die Figuren zeigen uns Züge einer solchen
Kreuzung. — Beachtenswert ist übrigens dabei
— daß die Reliefs — es lohnt sich, die Bilder mit
einem Vergrößerungsglafe zu betrachten! — in
der Tracht, namentlich der weiblichen Figuren,
die gleichen Züge tragen, die man auch heute in
den Festgewändern der Tänzer und Tänzerinnen
j sehen kann, eine Tracht, die sich ähnlich übrigens
. auch h. oem benachbarten Siam für diese feier-
! liehen Tänze, die zu einem großen Teil ja auch
z Kulthandlungen darstellen, erhalten hat. (Vgl.
! insbesondere die Kunstbeilage.)
Soweit von den alten Khmer. — Schauen wir
j uns nun die Pagode wie auch den
^ Königspalast in Phnom-Penh, der
i heutigen Hauptstadt Cambodgas, an, so sehen
wir, wie die mongolischen Einflüsse sich mit der
Zeit noch weiter vermehrt haben.
Aber so interessant auch die Vergangenheit des
Landes ist — und im Zeremoniell der Hoshal-
! tungen zeigt sie sich auch heute noch — so darf
man darüber die Gegenwart doch nicht vergessen.
In der Tat ist z. B. der gegenwärtige König von
Cambodga ein Jüngling noch, der, als er vor ein
I paar Jahren durch den Tod seines Vaters zur