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Jupiter (grau dargestellt) und Saturn im kosmischen Größenverhältnis,- rechts unten die Erde im gleichen Maßstabe
der Liebe nach" bekannt gemacht hat. Venns, die in
225 irdischen Tagen einmal ihren Umlauf um die
Sonne vollendet, erscheint uns nämlich gleich dem
Monde bald voll, bald als Sichel, bloß im Gegensatz
zu diesem mit wechselnder Größe. Zur Zeit seines
höchsten Glanzes wird das Venuslicht so stark (= 06
Fixsternen 1. Lichtklasse), daß es hinreicht, daß irdische
Gegenstände in seinen Schein einen bemerkbaren
Schatten werfen, und daß daher sogar am Nach¬
mittage, wenn die Sonne noch scheint, ein genauer
Kenner ihres Standpunkts sie mit bloßem. Auge am
Himmel finden kann. — Die Beobachtungen der
Venus im Fernrohr haben ferner das Vorhandensein
einer Atmosphäre ergeben, die, höher als die der
Erde, noch in 70 lern Höhe über den höchsten Venus¬
bergen so dicht sein muß, daß sie durchgehendes Fix¬
sternenlicht merklich schwächt. Da auch Durchmesser
und Achsendrehungszeit den Zahlen unserer Erde
ziemlich ähneln, so kann man eine große Verwandt¬
schaft zwischen den Verhältnissen dort und hier an¬
nehmen, jedoch müßte Venus wegen der größeren
Sonnennähe ein durchschnittlich weit wärmeres Klima
haben. Allerdings sind das alles Hypothesen, und es
sei nicht verschwiegen, daß es auch eine andere ebenso
wohlbegründete gibt, wonach die Venusluft etwa nur
aus leichtem Wasserstoff anstatt aus Sauerstoff und
Stickstoff bestehe, und daß daher die Oberfläche des
Planeten vereist sei. — Immerhin ist es möglich,
daß Venus, eher noch wie Mars, menschenähnlichen
Lebewesen Existenzbedingungen bietet. — Einen
Mond besitzt ebenso wie Merkur die Venus nicht.
Im Gegensatz zu Merkur und Venus, die zwischen
Sonne und Erde umlaufend, uns verschiedene Phasen
zeigen und gerade dann, wenn sie uns am nächsten
stehen, uns ihre dunkle Nachtseite zuwenden, also nicht
zu beobachten sind, sind die äußeren Planeten uns im
allgemeinen gut und als volle Scheiben sichtbar.
Wenden wir uns zu Jupiter, dem größten
aller Planeten und weiter zu Saturn, dem Selt¬
samen. Beide sind zu ihren Zeiten leicht zu finden;
Saturn fällt durch sein auffallend ruhiges bleiernes
Licht, Jupiter durch seine Helligkeit ohne weiteres
auf. Bei Jupiter genügt u. 11. schon ein gewöhnlicher
Feldstecher, um ihn von den punktförmig erscheinenden
Fixsternen als Scheibe zu unterscheiden. Im Hand-
fernrohr von 24—30 fach er Vergrößerung sieht m an
schon zwei dunkle Streifen, die parallel seinem Äqua¬
tor laufen. Auch lassen sich dann schon seine vier
großen Monde (er hat insgesamt 15) beobachten. In
den großen Fernrohren der Sternwarten zeigt der
Stern mancherlei Farbenspiele. Die oben erwähnten
Streifen weisen bald helle, bald dunkle Flecken auf,
die sich quer über die Scheibe wegbewegen und so die
Achsendrehung des Planeten (in 9 St. 50 Min.) be¬
weisen. — Langjährige Beobachtung hat ergeben,
daß Jupiter unsere Erde 1312 mal an Rauminhalt,
aber nur 318 mal an Masse übertrifft und nur rund
1 y mal so viel wiegt wie die gleiche Wassermasse.
Der Durchmesser am Äquator ist auf 120.780 fern
berechnet. Zum Umlauf um die Sonne braucht er
11,96 Erdenjahre.
Wenden wir den Blick zu S a t u r n. Er ist in der
Tat unter den Planeten der Interessanteste. 1.428
Millionen tan von der Sonne entfernt, die er in
29 y2 Jahren einmal umläuft, zeigt ihn schon eine
etwa 10 fache Vergrößerung als ein e i f ö r m - g