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Die Inspektion VI tzeiligenwalü zu Reüen.
I. Allgemeines.
ie Inspektion VI der Administration des
Mines Domaniales Françaises du Bassin
de La Sarre, die heute den offiziellen Namen
„Heiligenwald" trägt, hieß früher „Reden"
und ist unter diesem Namen heute .auch noch all¬
gemein bekannt.
Bekanntlich ist das Saarkohlenbaffin ein sich
von Nordosten nach Südosten erstreckendes Becken,
dessen Hauptrichtung durch das Nahetal, dem die
Eisenbahnlinie Saarbringen—Bingen folgt, be¬
zeichnet ist, und desgl. durch die rechtsseitigen Zu¬
flüsse der Saar, des Sulzbachs und der Priems.
Dies Kohlenbecken ist gegen Südosten von einem
großen Sprunge, „Südsprung" genannt, durch¬
zogen. Das ist wahrscheinlich nichts anderes als
eine liegende Bank, deren Ausläufer sich nach
Nordosten erstrecken, wo sie zu den benachbarten
des rheinischen Schieferbeckens auslaufen. Das
Ganze, von zahlreichen anderen Sprüngen durch¬
schnitten, bildet ein weites Schachbrett, wovon die
Inspektion VI einen Teil im äußersten Osten des
Beckens ausbeutet.
Die Grenzen der Inspektion sind die folgenden:
im Westen der Cerberus- und der Fischbach¬
sprung, die sie von den Gebieten der Inspektionen
IX und X trennen:
im Osten, der Minos-Sprung, der sie von der
Inspektion VII trennt;
im Süden erstrecken sich ihre Arbeiten bis nach
Heinitz. Die Grenze ist hier nur eine durch Über¬
einkunft festgelegte Demarkationslinie:
im Norden endlich hören die Förderarbeiten
zurzeit am Ciroesprung aus. Weiter nach Norden,
das heißt jenseits des Circesprunges, erstreckt sich
ein weites, noch unberührtes und beinahe noch
unerforschtes Feld, das aber aller Wahrscheinlich¬
keit nach in Zukunft mächtige Grubenanlagen er¬
halten und dann jedenfalls einen reichen Ertrag
liefern wird.
In ihren Grenzen hat die Inspektion VI das
Glück, die Saarkohlenformation in ihrem Gesamt¬
zustand zu finden. Wir wollen hier kurz noch ein¬
mal wiederholen, wie sie sich zusammensetzt.
Das Saarkohlenvorkommen hat im allgemeinen
zwei Schichten, die Stephanieschicht und die West¬
falenschicht: daraus ergibt sich seine außerordent¬
liche Mächtigkeit, die 3500—4000 m erreichen
mag. — Die Stephanieschicht finden wir in der
Lagerung, die wiri die Ottweiler Lagerung nen¬
nen, und die nur eine ganz kleine Zahl von ab¬
bauwürdigen Flözen mit Magerkohle birgt. Die
Westfalenschicht, die durch die sogenannte „Saar¬
brücker Lagerung" dargestellt wird, teilt sich in
zwei Flözgruppen: und zwar sind dies einmal
Flammkohlen- und das andere Mal Fettkohlen
fläze. Die Flammkohlen umfassen die erste Unter¬
schicht (die obere Flammkohle) von 250 bis 500 m,
wo das Kohlenvorkommen ergiebig ist, und wir
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