Full text: 56.1928 (0056)

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Die Hängebrücke zwischen Köln und Deutz. 
Der NheLn und sein Verkehr 
(Rheinbrücken und Rheinhäfen). 
er Rhein, Deutschlands größter Strom, steht, 
obwohl unter den europäischen Strömen seiner 
Länge nach erst an 7. Stelle, doch als Handels- 
straße an der Spitze sämtlicher Wasserstraßen 
unseres Erdteils. Ist er doch auf einer Gesamt¬ 
länge von 1034,6 km schiffbar, und Hut 
schon auf dem Bodensee regelmäßigen Damp¬ 
ferverkehr; ferner zwischen Konstanz und Schaffhausen 
und von Straßburg abwärts. Aber auch zwischen 
Straßburg und Basel ist die Schleppfahrt immer 
noch günstig, und der Ausbau auch dieser Strecke für 
Großverkehr hat begonnen. 
Aber der Rhein ist nicht nur Handelsstraße, er ist 
gleichzeitig das belebende Band für beide 
Ufer. Infolgedessen ist auch das Bedürfnis nach 
einer ständigen Verbindung zwischen hüben und drü¬ 
ben besonders groß. Nennen wir nur ein paar Bei¬ 
spiele: Mannheim-Ludwigshafen sind trotz der Zu¬ 
gehörigkeit zu verschiedenen Staaten ein Begriff ge¬ 
worden, allein durch die verbindende Kraft des 
Rheines. Links kommen dann Mainz, Koblenz, einst 
Mosel- heute Rheinstadt, Köln, die Metropole, rechts 
Düsseldorf, Duisburg, das bereits das benachbarte 
Ruhrort ebenso wie Meiderich geschluckt hat, weiter 
amborn, Sterkrade, Dinslaken; jede von diesen 
roßstädten sucht Beherrschung und Eingemeindung 
des anderen Ufers. Selbst Städte, die abseits vom 
Rhein liegend eigentlich andere Aufgaben hätten, 
suchen den Rheinanschluß, wie die Badestadt Wies¬ 
baden und die Seidenstadt Krefeld, oder wie Wesel, 
das linksrheinisch im Kreise Moers mit seinen noch 
ungehobenen reichen Bodenschätzen Jndustrielano 
sucht. 
So ist denn auch die große Zahl von Brücken 
über den Rhein erklärlich, die auf der Strecke Straß- 
burg-Emmerich insgesamt 22 Eisenbahnbrücken, 
11 feste Straßenbrücken, sowie endlich! 4 Schiffs¬ 
brücken beträgt, deren Ersatz durch feste Brücken z. T. 
schon in Angriff genommen ist. Und noch immer ist 
das Bedürfnis nicht gestillt! 
Auf den ersten Augenblick auffällig muß erscheinen, 
daß alle diese Brücken erst nach 1860 gebaut 
sind, wo wir doch wissen, daß schon die Römer 
Brücken über den Rhein geschlagen haben, so bei 
Mainz, Koblenz, Neuwied und Köln. 
Aber diese Brücken waren ausnahmslos Holzbauten,
	        
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