Full text: 53.1925 (0053)

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Blick aus der Loggia eines alten romanischen Bauwerks auf die Stadt Avignon und den Papstpalast. 
Zeichnung von M. de Lambert. * L’Illustration, Paris. 
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Das Maultier -es Papstes. 
(La mûle du Pape.) 
Von Alphonse Daudet. 
Alphonse Daudet (geb. 1840 zu Nîmes, gest. 
1897) nimmt unter den großen Romantikern 
der realistischen Schule einen ersten Platz ein. 
Deutschen Lesern ist er infolge seiner präch¬ 
tigen, das sittliche Gefühl erhebenden, mit 
warmem Herzen herausgearbeiteten Schilde¬ 
rungen des menschlichen Lebens in allen seinen 
Extremen besonders sympathisch. Daudet ist nt 
seinen Schilderungen stets Optimist. Gewiß 
geht er in den Nachtseiten der Darstellung ins 
Allerkleinste; er sucht aber nicht ausschließlich 
den Ruhm in der künstlerischen Gestaltung des 
Gemeinen, sondern mit ausgleichender Gerech¬ 
tigkeit versöhnt er das Böse mit dem Guten 
und wirkt so auf das sittliche Gefühl des Lesers 
fördernd und veredelnd. Selten hat es ein 
Dichter wie Daudet verstanden, Handlung und 
Handelnde in spannender Entwickelung bis 
zum Schlüsse durchzuführen. Der Zauber einer 
glänzenden, immer die richtigen Worte finden¬ 
den Sprache, die den Leser mitreißt und sich 
völlig in den Gegenstand der Erzählung ver¬ 
senken läßt, erhöht den Genuß der Werke des 
Dichters, wenn auch Übersetzungen in fremde 
Sprachen nicht ganz leicht den vollen, prickeln¬ 
den Reiz des Originalwerkes wiederzugeben 
imstande sind. 
Daudet ist Südfranzose und als jüngster
	        
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