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Ventilator und dem Gasmesser zwei
Öltransformatoren und die erforder¬
lichen Schalteinrichtungen untergebracht
(Abbild. 8). Der von der elektrischen
Zentrale der Grube König mit 1000 Volt
Spannung gelieferte Drehstrom kann
hier auf 5000, 2000, 1000, 550, 220 und
110 Volt, der aus der Lichtleitung ent¬
nommene Gleichstrom auf 220 und 110
Volt, d. h. auf alle im normalen Gruben¬
betrieb vorkommenden Spannungen,
transformiert werden.
Bei der Prüfung der Maschinen
handelt es sich im wesentlichen um die
Feststellung, ob die Gehäuse und Kap¬
selungen genügen, um den Durchschlag
einer' im Innern infolge der Funken¬
bildung auftretenden Schlagwetterex¬
plosion nach außen mit Sicherheit zu
verhindern.
Die vorstehenden Ausführungen haben
gezeigt, daß die Versuchsstrecke dazu
bestimmt ist, durch ihre mannigfachen
Arbeiten auf den verschiedensten Gebieten
auf Verbesserung der gefährlichen
Betriebsmittel hinzuwirken und
so die Sicherheit des Bergbaues im Interesse
unserer Saargruben und Bergleute ständi
zu erhöhen. In diesem Zusammenhang möge au
Abh. 7. Explosionskammer für Maschinenprüfuugen.
nicht unerwähnt bleiben, daß in der Versuchsstrecke
u. a. auch Belehrungen der Bergleute in der
Schlagwettergefahr vorgenommen werden.
Abb. 8. Transformatorenraum.
^ Tie Rohförderung der staatliche»
Saargruben hat im Jahre 1913 zum erste»
Male 13 Millionen Tonnen betragen
und ist im Etatsjahre 1913 sogar schon auf
13103136 Tonnen gestiegen. Über die Ent¬
wickelung der Förderung und über
das Anwachsen derZahl derArbeiter
der Saarbrücker Steinkohlenbergwerke gibt
nachstehende Tabelle Aufschluß.
Kalender¬
jahr
Rohfvrd erring
t
Gesamtzahl der
Arbeiter einschl.
Nebenbetrtebe
1816
100 320
917
1820
101 337
847
1840
382 453
2 489
1860
1 955 961
12 159
1880
5 211 389
22 918
1890
6 212 540
28 928
i960
9 397 253
40 546
1910
10 823 483
52768
1911
11 458 920
52173 ■
1912
12 461 963
50 498
1913
13 071 982
51 325
Wer selbst sich nie geholfen hat.
Der weist auch andern keinen Rat.
^ Tie einzelnen Saarbrücker Staatsgrubeu. Auf der
Magerkohlenparrie des Saarreviers bauen die siskalischen
Gruben Kronprinz (Ensdorf), Dilsburg und Göttelborn. Auf
der oberen Flammkohlenpartie bauen die fiskalischen
Gruben Gerhard (Schachtanlag, n Viktoria und Josefaschacht),
Bon der Heydt, Göttelborn, Reden mit Jtzenpiitz und von
König die Anlage Kohlwald. Außerdem liegt die bayerische
Privatgrube Frankenholz aus diesem Flözzuge. Für die untere
Flammkohlenpartie kommen die fiskalischen Gruben Serlo
(Louisenthal), Jagersfreude (Dudweiler), Burbachstollen und
spater im oberen Teile der Steinbachtalschacht der Grube Von
der Heydt, Friedrichsthal, Reden und Kohlwald in Betracht.
Auf der Fettkohlenpartie bauen die fiskalischen Gruben
Velsen, Louisenthal (Delbrückschächte und Richardschacht),
Jägersfreude, Dudweiler, Sulzbach. Altenwald, Rede»,
Heinitz, Dechen, König, Wellesweiler, Camphausen, Brefeld,
Maybnch und später noch Von der Heydt (Steinbachtalschachtl
und Kohlwald. Auch die bayerischen Staatsgruben St. Ingber!
und Mittelbexbach liegen auf diesem Flözzuge. Tie Größe des
Saarbrücker Steinkohlengebietes "beträgt 110923 ba,
was einer Fläche von 443692 Morgen entspricht. Innerhalb
dieses Feldes liegen neben den fiskalischen Gruben noch die
privaten Steinkohlengruben Hostenbach und die fast durchweg
stillgelegten kleineren Gruben Labach (bet Saarwelltngen), Asch¬
bach, Marpingen, Urexweiler, Mainzweiler und Dörrenbach.
Der Kohlenreichtum im fiskalischen Berechtigungsfelde wird auf
etwa 6 Milliarden Tonnen berechnet.