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arbeitet man auch mit den als Interferometer und
Refraktometer bezeichneten optischen Apparaten, die
von dem Erfinder der Schlagwetterpfeife, Geh. Rat
Professor Dr. Haber, erfunden sind. In den genannnten
Apparaten wird die Durchlässigkeit der
Gasgemische für Lichtstrahlen gemessen
und hieraus der Gasgehalt bestimmt.
In dem Laboratorium werden
ferner Wetterproben aus den Gruben¬
betrieben und Kohlenproben auf ihren
Gehalt au Feuchtigkeit und Asche unter¬
sucht, sowie alle erforderlich werdenden
chemischen und physikalischen Unter¬
suchungen vorgenommen.
Für die Untersuchung von Gru¬
benlampen auf Lichtstärke dient ein
Photometrier (Lichtmeß)-raum mit den
erforderlichen Apparaten, der gleichzeitig
auch Dunkelkammer für photographische
Zwecke ist. Das Aufladen der Akku¬
mulatoren für elektrische Grubenlampen
findet auf einem Ladegestell statt, das
sich im Laboratorium befindet.
Zur Untersuchung der Beuziu-
sicherheitslampen dient der ebenfalls
von Schondorff erfundene Lampen¬
untersuchungsapparat (Abbild. 6).
Der Apparat ist im wesentlichen eine
langrechteckige Eisenblechlutte, die mit
der atmosphärischen Luft und der
Grubengasleitung in Verbindung steht.
Außerhalb des Laboratoriumsgebäudes ist an das
eine Ende eine Dampfdüse (Exhaustor) angeschlossen,
vermittels welcher der Schlagwetterstrom durch die
Lutte gesaugt wird. Der Apparat hat besondere Vor¬
richtungen, 'mit welchen jede beliebige Geschwindigkeit
In dem Apparat wird nun an der brennenden
Lampe festgestellt, bei welcher Geschwindigkeit des
Wetterstromes und welchem Gasgehalt die Draht¬
körbe noch sicher sind oder nach welcher Zeit die im
Abb. 6. Lampenuntersuchullgsraum.
msd jeder gewünschte Methangehalt erzielt werden kann.
Die Lutte ist mit einem horizontalen abfallenden und
aufsteigenden Teil versehen, damit die Lampen auch
m solchen Wetterströmen untersucht werden können.
Abb. 3. Laboratorium der Versuchsstrecke.
Lampeninnern auftretende Explosion nach außen
durchschlägt. Ähnlich sind die Versuche mit Lampen¬
zylindern angeordnet, deren Hitzbeständigkeit und
Bruchfestigkeit geprüft werden.
Die erst kürzlich errichtete Station für
Maschinenprüfungen hat den
Zweck, alle im unterirdischen Betriebe der
Schlagwettergruben zur Verwendung
gelangenden elektrischen Maschinen
und Apparate und die in Benzin-
und Benzollokomotiven eingebauten
Explosionsmotoren auf die Schlag¬
wettersicherheit ihrer Gehäuse zu prü¬
fen. Zu diesem Zweck ist die nur 5 m
lange Kammer von besonders großem
Querschnitt und steht zwecks bequemen
Transportes größerer Maschinen durch
Gestänge mit dem Grubenbahnhof in
Verbindung.
Die E x p l o s i o n s k a m m e r (Abbild. 7}
enthält wiederum eine Zuleitung für
Grubengas, das durch ein Flügelrad auf¬
gewirbelt wird, und einen Rahmen zum
Abdichten mittels eines Papierschirmes.
Je ein zu einem Ventilator führender
Saug- und Druckrohrstutzen bewirkt das
Ansaugen der explosiblen Gemische in die
gekapselten Räume der Maschinen. Die
zum Betriebe der Maschinen erforderliche
elektrische Energie wird durch eine Gleich¬
strom- und zwei Drehstromleitungen für
Hoch- und Niederspannung der Explo¬
sionskammer zugeführt.
In einem besonderen Transformatorenraum,
der auch zur Aufnahme der zu prüfenden Maschinen
und als Beobachtungsstand dient, sind außer dem