36
Gesamtansicht einer modernen Grubenanlage des Saarbergbaues.
(Göttelborn.)
war, - immer großartiger entfalteten. Neben dem
Steinkohlenbergbau und dem Eisenhüttenwesen ist
sodann im Laufe der Zeit noch eine Reihe sonstiger
wichtiger^Jndustriezweige emporgeblüht.
Das Saarrevier ist einer der bedeutendsten Berg¬
bau- und Jndustriebezirke. Mitten in herrlichen
Waldungen eingebettet, sind die Schächte niedergebracht,
breiten stich vor unseren Augen Bilder moderner
Grubenanlagen mit ihren charakteristischen hohen
eisernen Schachtgerüsten aus. Die gemauerten monu¬
mentalen Schachttürme, welche in' früheren Jahren
zur Ausnahme der Fördereinrichtungen über den
Schächten errichtet wurden, sind zum großen Teil
verschwunden und an ihre Stelle sind die schlanken
Eisentzerüste von oft 30 und mehr Meter Höhe getreten.
Dre modernen Grubenanlagen des Saarreviers
bieten schon rein äußerlich ein Bild der gewaltigen
Entwickelung, welche der Saarbergbau 'von dem
einstigen Stollen¬
betriebe bis zu
seiner jetzigen Ent¬
faltung genommen
hat. Schöne ge¬
räumige Verlese¬
säle sowie Bade-
und Wascheinrich¬
tungen, die täglich
von der Belegschaft
benutzt werden
müssen, und die
einen großen Fort¬
schritt auf dem Ge¬
biete der Gewerbe-
r)giene bedeuten,
ieten dem Berg¬
manne alle Be¬
quemlichkeit, welche
er früher vermissen
mußte.
Die Betriebs¬
einrichtungen der
Tagesanlagen
sind ebenfalls mo¬
dern ausgestattet.
Gewaltige Kraftwerke wie Kesselhäuser und elektrische
Zentralen, Werkstätten, Verwaltungsgebäude, Lam¬
penkauen usw. sind zur Bewältigung des Betriebes
dem ganzen großzügigen Werke angepaßt. Zur Ver¬
ladung und Separation sind Vorkehrungen getroffen,
welche einer hohen Förderung in vollem Maße ge¬
wachsen sind.
Die hohen Eisen ge rüste über den Schächten, auf
welchen sich die Räder gar emsig drehen, ermöglichen
das Manövrieren der meist 'mehrstöckigen 'hohen
Förderkörbe zum Be- und Entladen. Die starke Er¬
höhung der Seilscheiben über der Schachtmündung
an Tage gewährt auch eine gewisse Sicherheit dagegen,
daß ein versehentlich zu hoch gezogener Förderkorb
an die Querverbindung der Gerüste stößt, welcher
Unfall leicht ein Reißen des Seiles nach sich zieht.
Die Schachtmündung an Tage ist die „Hänge¬
bank". Von hier aus wird die'Be- und Entladung
der Förderkörbe be¬
werkstelligt. Der
Signalgeber gibt
von hier aus das
Zeichen zur Förder¬
maschine^ er erhält
hier dasSignal aus
der Tiefe.
In der Tiefe mün¬
den die Schächte in
erweiterte hallen¬
artige Räume, den
„Füllörtern".
Diese sind gewöhn¬
lich mit Gewölbe¬
mauerung versehen
und durch elektrische
Glühbirnen hell er¬
leuchtet.
Die Schächte sind
in der Regel tiefer
als bis zur Sohle
geschlagen. Dieser
etwa 10 Meter tiefe
Schachtsumpf ist
zum Bedienen der
Hängebank eines Förderschachtes.