Full text: 41.1913 (0041)

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Entwickelungsgeschichte der Grude Velsen. 
Unter den neuen Gruben des Bergwerksdirektions¬ 
bezirks Saarbrücken verdient die beim Orte Großrosseln 
gelegene Grube Velsen wegen der günstigen Ent¬ 
wickelung, die sie genommen bat, besondere Beachtung. 
Es dürfte daher weitere Kreise unserer Leser interessieren, 
einiges über die Entwicklungsgeschichte und den jetzigen 
Zustand dieser Grube zu erfahren. 
Aus den Lagerungsverhältnissen der auf lothring¬ 
ischem Gebiet bauenden jKwatgrube Kleinrosseln und 
dem Verlauf der Landesgrenze^) war schon vor Jahr- 
Großrosseln niederstoßen. Bei der geringen Teufe, die 
sie erreichten, gaben sie indessen kein klares Bild über 
die Lagerungsverhältnisse; man sah infolgedessen für 
längere Zeit von Aufschlußoersuchen ab — es lag da¬ 
mals für die Entwickelung neuer Fettkohlcngruben kein 
dringendes Bedürfnis vor. 
Erft das (Zahr $8Y6 führte zur Wiederaufnahme der 
versuche. Man brachte in diesein Jahre in der ein¬ 
fallenden Verlängerung der in Kleinrosseln gebauten 
Flöze das Bohrloch „Geislautern III", etwa 
Karte der Umgebung von Grube Velsen. 
zehnten zu vermuten, daß die dortigen Fettkohlenflöze 
sowohl nach Westen — im Streichen — als auch nach 
Norden — im Einfallen — auf preußisches Gebiet in 
das Feld der Flammkohlengrube Geislautern (inzwischen 
stillgelegt) übertreten müßten.» Bereits in den (Zähren 
J873—1876 ließ daher die Königliche Bergwerksdirektion 
zu Saarbrücken zwecks Feststellung der westlichen 
streichenden — Fortsetzung die Bohrlöcher „Geis¬ 
lautern I und 14" irrt Rosseltale unweit des Mrtes 
*) siehe Lageplan. Dieser ist nach Süden orientiert, 
d. h. Süden ist auf der Karte oben. 
1,2 km östIich der Rossel und 0,6 km itördlich der 
Landesgrenze — mitten im Felde der jetzigeir Grube 
Velsen gelegen — bis zu einer Teufe von 8$7,5 tu 
nieder. Das Bohrloch durchsank unter einer Buntsand¬ 
steindecke von 61,5 m und einer <$56 m mächtigen flöz¬ 
armen Schichtenfolge eine große Anzahl Flöze, darurtter 
mindestens ;<$ bauwürdige in schöner Entwickelung und 
regelmäßiger Lagerung. Das ganze vorkommen der 
Flöze ließ keinen Zweifel, daß man hier die ungestörte 
Fortsetzung der Kleinrosselner Fettkohlenflöze nach dem 
Einfallen hin vor sich hatte. 
Man war indessen nicht geneigt, auf diesen einen
	        
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