Full text: 40.1912 (0040)

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der mit bunten Fenstern und würdiger Malerei aus¬ 
gestattete Aufbahrungs- und Andachtsraum. Im 
Kellergeschoß liegt ein Raum für die kleine Heizung, 
ferner, unter dem Sezierraum und mit ihm durch 
eine Hebebühne verbunden, der Leichenkeller, der 
unmittelbar von außen durch eine breite Treppe 
zugänglich gemacht ist. Die Lage des Gebäudes 
an der Grenze des Grundstückes gestattet, daß Leid¬ 
tragende, sowie Wagen bei Beerdigungsfeierlich¬ 
keiten zur Leichenkapelle gelangen können, ohne den 
übrigen Teil der Krankenhausanlage zu betreten. 
Das Chefarztwohnhaus besteht aus dem 
vollständig unterkellerten Erdgeschoß und einem 
Stockwerk darüber und ist im übrigen den 
Verhältnissen entsprechend eingerichtet. 
Das Stallgebäude enthält Stallung für drei 
Pferde nebst kleiner Geschirrkammer und Heu¬ 
boden darüber. Außerdem ist noch ein Wagen¬ 
schuppen für drei Wagen und eine .Kutscher¬ 
wohnung, bestehend aus zwei Stuben, Kammer 
und Küche, vorgesehen. 
Das Pförtnerhaus enthält zwei Stuben, 
zwei Kammern und Küche, sowie zwei Keller¬ 
räume für Vorräte und einen kleinen Heizuugs- 
raum. Im Erdgeschoß ist der Klappenschrank 
der Telephonanlage des Krankenhauses aufgestellt, 
der vom Pförtner bedient wird. 
Die Reinigung der Abwässer geschieht nach dem 
biologischen Verfahren. Die Kläranlage liegt süd¬ 
östlich der Straße Fischbach-Quierschied aus dem 
neu angekauften Gelände dicht am Fischbach, etwa 
an: tiefsten Punkt der ganzen Anlage, so daß ihm 
die Abwässer von sämtlichen Gebäuden mit kräf- 
tigem,natürlichem Gefälle zugeleitet werden können. 
Die Gesamtanlage des Krankenhauses macht 
in jeder Beziehung einen durchaus gediegenen 
und würdigen Eindruck und die Ansicht aller 
Fachleute ist einig darin, daß hier alle An¬ 
forderungen, die man an ein modernes Kranken¬ 
haus bezw. Sanatorium zu stellen berechtigt ist, 
in glänzender Weise erfüllt sind. In dieser 
Überzeugung hat auch der Knappschaftsoorstaud 
ein Modell der Gesamtanlage im Maßstabe 
1:100 anfertigen lassen, um die im Sommer des 
Jahres 1911 in Dresden veranstaltete Hygiene- 
ausstellung damit zu beschicken und weitere Kreise 
für die Krankenfürsorge des Saarbrücker Knapp¬ 
schaftsvereins zu interessieren. 
lind so gereicht das Gebäude der Saar¬ 
brücker Knappschaft dem Arbeitgeber und den 
Arbeitnehmern zur höchsten Ehre und ist ein 
Beweis dafür, daß mit der hervorragenden 
Entwickelung, die der Saarbergbau in den letzten 
Jahrzehnten genommen hat, auch die Fürsorge 
für den erkrankten Knappen gleichen Schritt 
gehalten hat. Möge Gottes Segen auf diesem 
Werke christlicher Barmherzigkeit ruhen, mögen 
Ärzte und Krankenschwestern hier segensreich 
wirken und manche Tränen des Schmerzes und 
der Sorge trocknen; möge es sich unter Gottes 
Hilfe entfalten zum Segen und zum Troste für 
die Kranken und Schwachen. 
Möge sich auch der Wunsch erfüllen, den 
bei der Grundsteinlegung des neuen Knapp¬ 
schaftslazaretts der damalige Herr Minister für 
Handel und Gewerbe, Delbrück, äußerte, der 
dahin ging, daß in den Herzen aller Knappen, 
die an dieser Stelle der ärztlichen Pflege be¬ 
dürftig sind, eingewurzelt sei die Liebe und das 
Vertrauen zum Allerhöchsten Bergherrn und 
daß die Empfindung, die bei der Grundstein¬ 
legung zum ersten Male laut durch ein Hoch 
auf Seine Majestät zum Ausdruck gebracht 
wurde, stets in den Herzen der hier Heilung 
suchenden Bergleute erhalten bleiben möge. 
Und so schließen mir mit den bei der 
Grundsteinlegung vom Vorsitzenden des Knapp¬ 
schaftsvorstandes, dem Vorsitzenden der Kgl. 
Bergwerksdirektion, Herrn Geheimrat Clefs, 
ausgesprochenen Worten: 
„Wer wund und krank hier kehret ein. 
Gesegnet mög' sein Ausgang sein!" 
Ein achtzehn sncher Lebensretter 
ist der Lotse Pollet aus der nordfranzösischen Seestadt 
Boulogne-sur-Mer. Zahlreiche Rettungsmedaillen 
Ichmücken seine Brust, äußere Anerkennung des per¬ 
sönlichen Wagemutes, mit dem er achtzehn Menschen¬ 
leben vom Tode des Ertrinkens gerettet hat.
	        
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