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der mit bunten Fenstern und würdiger Malerei aus¬
gestattete Aufbahrungs- und Andachtsraum. Im
Kellergeschoß liegt ein Raum für die kleine Heizung,
ferner, unter dem Sezierraum und mit ihm durch
eine Hebebühne verbunden, der Leichenkeller, der
unmittelbar von außen durch eine breite Treppe
zugänglich gemacht ist. Die Lage des Gebäudes
an der Grenze des Grundstückes gestattet, daß Leid¬
tragende, sowie Wagen bei Beerdigungsfeierlich¬
keiten zur Leichenkapelle gelangen können, ohne den
übrigen Teil der Krankenhausanlage zu betreten.
Das Chefarztwohnhaus besteht aus dem
vollständig unterkellerten Erdgeschoß und einem
Stockwerk darüber und ist im übrigen den
Verhältnissen entsprechend eingerichtet.
Das Stallgebäude enthält Stallung für drei
Pferde nebst kleiner Geschirrkammer und Heu¬
boden darüber. Außerdem ist noch ein Wagen¬
schuppen für drei Wagen und eine .Kutscher¬
wohnung, bestehend aus zwei Stuben, Kammer
und Küche, vorgesehen.
Das Pförtnerhaus enthält zwei Stuben,
zwei Kammern und Küche, sowie zwei Keller¬
räume für Vorräte und einen kleinen Heizuugs-
raum. Im Erdgeschoß ist der Klappenschrank
der Telephonanlage des Krankenhauses aufgestellt,
der vom Pförtner bedient wird.
Die Reinigung der Abwässer geschieht nach dem
biologischen Verfahren. Die Kläranlage liegt süd¬
östlich der Straße Fischbach-Quierschied aus dem
neu angekauften Gelände dicht am Fischbach, etwa
an: tiefsten Punkt der ganzen Anlage, so daß ihm
die Abwässer von sämtlichen Gebäuden mit kräf-
tigem,natürlichem Gefälle zugeleitet werden können.
Die Gesamtanlage des Krankenhauses macht
in jeder Beziehung einen durchaus gediegenen
und würdigen Eindruck und die Ansicht aller
Fachleute ist einig darin, daß hier alle An¬
forderungen, die man an ein modernes Kranken¬
haus bezw. Sanatorium zu stellen berechtigt ist,
in glänzender Weise erfüllt sind. In dieser
Überzeugung hat auch der Knappschaftsoorstaud
ein Modell der Gesamtanlage im Maßstabe
1:100 anfertigen lassen, um die im Sommer des
Jahres 1911 in Dresden veranstaltete Hygiene-
ausstellung damit zu beschicken und weitere Kreise
für die Krankenfürsorge des Saarbrücker Knapp¬
schaftsvereins zu interessieren.
lind so gereicht das Gebäude der Saar¬
brücker Knappschaft dem Arbeitgeber und den
Arbeitnehmern zur höchsten Ehre und ist ein
Beweis dafür, daß mit der hervorragenden
Entwickelung, die der Saarbergbau in den letzten
Jahrzehnten genommen hat, auch die Fürsorge
für den erkrankten Knappen gleichen Schritt
gehalten hat. Möge Gottes Segen auf diesem
Werke christlicher Barmherzigkeit ruhen, mögen
Ärzte und Krankenschwestern hier segensreich
wirken und manche Tränen des Schmerzes und
der Sorge trocknen; möge es sich unter Gottes
Hilfe entfalten zum Segen und zum Troste für
die Kranken und Schwachen.
Möge sich auch der Wunsch erfüllen, den
bei der Grundsteinlegung des neuen Knapp¬
schaftslazaretts der damalige Herr Minister für
Handel und Gewerbe, Delbrück, äußerte, der
dahin ging, daß in den Herzen aller Knappen,
die an dieser Stelle der ärztlichen Pflege be¬
dürftig sind, eingewurzelt sei die Liebe und das
Vertrauen zum Allerhöchsten Bergherrn und
daß die Empfindung, die bei der Grundstein¬
legung zum ersten Male laut durch ein Hoch
auf Seine Majestät zum Ausdruck gebracht
wurde, stets in den Herzen der hier Heilung
suchenden Bergleute erhalten bleiben möge.
Und so schließen mir mit den bei der
Grundsteinlegung vom Vorsitzenden des Knapp¬
schaftsvorstandes, dem Vorsitzenden der Kgl.
Bergwerksdirektion, Herrn Geheimrat Clefs,
ausgesprochenen Worten:
„Wer wund und krank hier kehret ein.
Gesegnet mög' sein Ausgang sein!"
Ein achtzehn sncher Lebensretter
ist der Lotse Pollet aus der nordfranzösischen Seestadt
Boulogne-sur-Mer. Zahlreiche Rettungsmedaillen
Ichmücken seine Brust, äußere Anerkennung des per¬
sönlichen Wagemutes, mit dem er achtzehn Menschen¬
leben vom Tode des Ertrinkens gerettet hat.