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Drei HohenM'erngeneraiionen im Dienst der deutschen Alette.
seinem Ausspruche: „Unsere Zukunft lieqt auf
betn Wasser" hat unser Deutscher Kaiser der
alten Zollerntrpditiou das rechte Wort geliehen.
Schon sein großer Ahn, der große Kurfürst,
halte ja die Anfänge zu einer knrbranden-
bnrgischen Flotte gelegt und sogar an der afrika¬
nischen Goldküste die ersten brandenburgischen Kolonien
gegründet. Doch konnte sich die kleine kurbranden-
burgische Flotte der damals dominierenden holländischen
Seemacht gegenüber nicht halten und Holland suchte
schrift über die Bildung einer deutschen Flotte nieder¬
zulegen und der Zentralgewalt bei der Gründung einer
Deutschen Flotte zur Hand zu gehen. Er wurde Bor¬
sitzender der technischen Marinekommission und am
60. März 1854 zum Admiral der preußischen Küsten
und Oberbefehlshaber der Marine ernannt. Uner¬
müdlich widmete er der Hebung der Flotte seine ganze
Kraft ltnd im Jahre 1856 führte er zum ersten Mal
die junge Seemacht bei Gelegenheit einer Uebungs¬
fahrt im Mittelländischen Meere in die Feuertaufe.
Prinz Heinrich von Preußen,
Admiral der dentschen Flotte.
Prinz 'Adalbert,
der dritte Lolin Kaiser Wilhelm«« II.,
der sich dem Dienst der Flotte widmet.
Prinz 'Adalbert von Preußen,
Vetter Kaiser Wilhelms I.,
der Schöpfer der deutschen Kriegsflotte.
das Aufblühen der brandenburgischen Kolonien auf
alle Weise zu hindern, so daß sich der sparsame Sol-
datenkönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen schon
kurz nach Antritt seiner Regierung entschloß, die unter
dein Großen Kurfürsten gegründete Kolonie an Holland
für 600 Dukaten zu verkaufen.
Zum zweiten Male erwachte der Marinegedanke
im Jahre 1848 und wieder war ein Zollernfürst sein
tatkräftigster Förderer: Prinz Adalbert von Preußen,
den man als den eigentlichen Schöpfer der deutschen
Kriegsflotte bezeichnen kann. Ausgedehnte Reisen hattten
ihn nach England, Schottland, Rußland, Türkei und
Brasilien geführt und seinen Blick geweitet. Das Jahr
1848 gab ihm Gelegenheit, seine im Marinewesen ge¬
wonnenen Erfahrungen in einer umfangreichen Denk-
Bei einer Besichtigung der Küste des nordafrikanischen
Rif wurde er von den Piraten mit Schüssen empfangen,
worauf er an der Spitze einer Abteilung von 65 Mann
eine Anhöhe erstürmte und dabei selbst verwundet
wurde. Das Jahr 1864 sah ihn als Oberbefehlshaber
über das Ostseegeschwader.
Wenn wir heute mit Stolz auf unsere deutsche
Flotte blicken können, so danken wir das in erster
Linie unserm Kaiser, der ja wie bekannt, dem Ausbau
unserer Flotte sein wärmstes Interesse widmet und
dessen Bruder. Prinz Heinrich, nicht nur als Admiral
in der deutschen Flotte wirkt, sondern dessen eigner
Sohn auch, Prinz Adalbert, sich dem Dienst der
deutschen Flotte gewidmet hat und heute in den ost-
asiatischen Gewässern kreuzt.