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Abteilung will eben in ein Hans eindringen, als der
Oberst, Graf Waldersee, seinen Leuten befiehlt, halt zu
machen, da aus den Fenstern jenes Hauses mit weißen
i Tüchern das Zeichen freiwilliger Übergabe gegeben
Schlostruine Bucherbach (südw. Cölln). (Zu dem Artikel auf vorstehender Seite.)
Feinde der Ort zu entreißen. In der Mitte rückten
ein Bataillon vom Regiment Königin August« und drei
Bataillone vorn Regiment Königin Elisabeth vor, um
das Dorf nit Norden anzugreifen, während zwei Ba¬
taillone des Kaiser Franz-
Garde - Grenadier - Regi¬
ments und zwei Batail¬
lone des Kaiser Alexan¬
der-Garde- Grenadier-Re¬
giments mit zwei Batte-
rieit vordrangen, um sich in
den Besitz der südlichenAns-
gänge des Dorfes zu setzen,
damit durch diese Umfas¬
sung dem Feinde der Rück¬
zug "auf St. Denis tlnd die
Stadt abgeschnitten werde.
Die Stärke der Franzosen
in der von ihnen zu vertei¬
digenden Stellung betrug
6000 Mann; außerdem
warei: noch mehrere Ba¬
taillone auf der Straße
südwestlich nach Paris in
Reserve ausgestellt.
Das Gefecht begann
morgens um 8 Uhr mit
Geschützfeuer, das auf Le
Bourget gerichtet wurde.
Darauf begann der opfer¬
freudige Vormarsch unse¬
rer braven Garde-Grena¬
diere. Sie konnten anfangs,
ohne ans Widerstand zu
stoßen, vorgehen und ihre Batterien in Stellung brin¬
gen, was der Feind vergeblich zu verhindern suchte.
Diese Bataillone erreichten so die Straße südlich von
Le Bourget, vertrieben den Feind aus seinen festen
Verschanzungen und Ver¬
hauen und warfen seine
Reserven, welche in eili¬
ger Flucht den Rückzug
antraten. Inzwischen
war es im Dorfe selbst,
wo die Franzosen die
hartnäckigste Gegenwehr
leisteten, zu einem blu¬
tigen Handgemenge ge¬
kommen. General-Leut¬
nant von Budritzki, der
Führer dieser Braven,
war beim Vorgehen des
Regiments Elisabeth an
die Front desselben ge¬
ritten und hatte dann,
nachdem er vom Pferde
gestiegen, die Fahne er¬
griffen, um seine Truppen
zum Sturm zu führen.
Unter den denkbar schwer¬
sten Opfern gelang es,
in dem Dorf festen Fuß
zu fassen. Neben dem
Divisionskommandeur von Budritzki siel in der Dorf-
straße Oberst voik Zaluskowski, schwer verwundet, —
er ist bald darauf verschieden. Auch das Regiment
Königin Augusta war in Le Bourget angelangt. Eine
wird. Graf Waldersee, der Kommandeur jenes Regi¬
ments, erst vor zehn Tagen von seiner bei dem Sturm
auf St. Privat erhaltenen Verwundung soweit wieder
hergestellt, daß er gu seinem Regiment hatte zurück¬
kehren können, sprengt
gegen das Hans vor, um
selbst mit den Bewoh¬
nern zu sprechen. Indem
er voranreitet, trifft ihn
aus den Fenstern dieses
Hauses eine Kugel, die
ihn auf der Stelle tötet.
Ein Offizier eilt schnell
herbei, um den gefallenen
Regimentskommandeur
in seinen Armen aufzu¬
fangen, als ihn dasselbe
Schicksal erreicht; auch
ihn trifft das Tvdesblei.
Als die tapferen Garde-
Grenadiere dies sahen,
ergriff sie die äußerste
Erbitterung; mit Kolben
und Bajonett gehen sie
vor:
„Hei, wie wird da im Sturm
Genommen Haus für Haus !
Man fegt von roten Hosen
Das Dorf gar gründlich aus."
Der Feind wird um 12 Uhr mittags nach hart¬
näckiger Gegenwehr aus allen seinen Stellungen ge¬
worfen und muß das Dorf Le Bourget räumen; über
1200 unverwundete französische Gefangene fielen in die
Tchlostruine Bucherbach. (Von Süden nach Norden gesehen.)
(Zu dem Artikel auf vorstehender Seite.)