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auf welcher sämtliche Beamte der Bergwerks¬
direktion und viele Beamte der einzelnen Berg-
infpektionen mit ihren Familien j)latz genommen
hatten. Im Vordergrunde der Tribüne hatten meh¬
rere Kinder der Bergbeamten als Berggnomen
Aufstellung genommen, die dem Bilde ein aller¬
liebstes Aussehen verliehen. Der großartige
Eindruck, den die eigentliche Heftstraße mit
ihren Masten und Guirlanden machte, wurde
natürlich erhöht durch den überreichen Schmuck
der jDrivathauser, die stille der Mahnen und
flaggen, alles vereinigte sich zu einem stim-
mungsvollen Hestbilde, wie es farbenschöner
und färben«
sreudigernicht
gedacht wer¬
den konnte.
Das St. Io-
hannerRat-
haus selbst
hatte man je¬
doch in rich¬
tiger Erkennt¬
nis von
dekorativem
Schmuck frei¬
gehalten, da
es den schön¬
sten Schmuck
in feiner stil¬
voll geglie¬
derten Fas¬
sade besitzt;
nur Fahnen¬
schmuck hatte
das herrliche
Rathaus an¬
gelegt. Der
Straßenschmuck fetzte sich durch die Bahnhofstraße
über den St. ^ohanner Marktplatz bis zur alten
Brücke fort, die als f>auptfcftftätie aus dem
Heftschmuck besonders hervorragte. Gehoben
wurde hier die Szenerie durch das im Hrühlings-
schmuck prangende Saartal, von dessen grü¬
nender Bergkette herab das Mint er berg¬
denk mal die Gedanken hinführte in die große
Zeit, die uns Kaiser Wilhelm der Große herauf¬
führte. Dem Kaiser Wilhelm-Denkmal
gegenüber war der prun kvolle Kaiserbald a chin
errichtet, in dem die Majestäten dem Heftakte der
Enthüllung beiwohnten. 3n der geschilderten
Schönheit setzte sich die Heftstraße fort am Saar¬
ufer entlang durch die Spich ererberg- und Tal¬
straße. Der Schloßplatz, der sich zu einem
Fahrt durch die Feststratze.
Hestarrangement besonders eignet, bildete wieder
eine Art Mittelpunkt im Hestfchmuck der Städte.
Sehr vornehm hob sich das alte historische
Saarbrücker Rath aus in diesem Hestplatze ab.
So zog sich die Heftstraße in ihrer weiteren
Hortsetzung durch die wirklich wunderbar wirkende
Schloß- und Eisenbahnstraße. Bei der Ein¬
fahrt in die Eisenbahnstraße bot sich dem
Kaiserpaar von der Schloßstraße aus ein berr-
liches, erhebendes Bild bis zur Luifenbrücke,
die gleichfalls wieder hervorragend in ihrer
Ausstattung war.
Durch die Viktoria- und Kaiferstraße endete der
Hestweg wie¬
derum Bahn¬
höfe. Die
ganze Hest-
ftraße war
mit gelbem
Sand bestreut.
Alles, was in
der Aus¬
schmückung
der Straßen
nur hatte ge¬
schehen
können, war
von unserer
treu patrioti¬
schen Bürger¬
schaft geleistet
worden.
Die
Änfstellung
der Spalier-
bildung
vollzog sich, nachdem schon in aller Hrühe bei
dem herrlichsten Hrühlmgswetter Tausende von
Hremden sich eingefunden hatten, in der größten
Ordnung. Mit klingendem Spiel zogen unsere
wackeren Bergknappen in die Saarstädte
ein und formierten sich unter der Hührung
ihrer Ehefs in militärischer Ordnung in den
ihnen angewiesenen Straßen zum Spalierbilden,
hinter ihnen stauten sich die Menschenmassen
in geduldigem Ausharren.
Mit Musik zogen auch die einzelnen Vereine
an, um die ihnen angewiesenen Stellungen ein-
zunehmen. Vom Bahnhöfe an bildete die
Garnison Spalier, daran schlossen sich an ein
Teil der Kriegervereine. Außer den Berg¬
leuten bildeten Industriearbeiter, die Heuerwehr