Full text: 23.1895 (0023)

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Mit ſchwerem Kopf erhob sich Hermann nach einigen 
Stunden der Ruhe. Am frühen Morgen erſchienen 
im die geſtrigen Erlebniſſe in einem minder roſigen 
Heute hatte ihn die Mutter nicht gewedt. Auch 
L UU e s 
Als er in die Wohnstube trat, ſah er den ge- 
deckten Tiſh. Kein Kaffee, aber Brod und Käſe 
standen bereit, und da lag auch —~ es übergoß ihn 
dunkelrot ~ ein harter Thaler. Was ſollte das 
heißen ? Wollte die Mutter ihm mit Anzüglichkeiten 
kommen? Zur körperlichen Mißstimmung geſellten sich 
Unmut und YUerger. 
To geräuſchlos wie möglich machte er sich an den 
Imbiß, ohne das Geld enes weiteren Blickes zu 
würdigen. Jedoch als es Heit zum Aufbruch wurde, 
kam ihm das Bedürfnis, ſeine Börſe einer Unter- 
ſuchung zu unterwecſen. Ein paar Kupfer- und 
Nickelmünzen sielen ihm entgegen ; auch ein Fünfzig- 
pfennigstück befand sich darunter, und, richtig, in einem 
besonderem Gefach lag noch eine einzelne Mark. Das 
p Megever fler L! 
Kameraden erwarteten nichts anderes von ihm, als 
daß er sie heute noch einmal einlüde und freihielte. 
Er hatte sich halb und halb mit ſeiner Ehre engagiert. 
Und er konnte das ja auch ! Jahre lang hatte er nichts 
als geſchafft und verdient und jeden Heller ſeiner 
Mutter heimgebracht. Weshalb ſcllte er ſelbft von 
alledem gar nichts genießen ? Es kam ihm von rechts- 
wegen zu, sich ein paar lustige Tage zu machen !
	        
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