. ~ 141 -.
kam, um ihm die Sache zu erklären, konnte derſelbe nur..
mit Mühe überzeugt werden, daß die Erſcheinung keine ver-.
zauberte Prinzeſfin ſondern ein wirkliches junges Mädchen,
mit Fleiſch und Blut geweſen war. z!
Eine Königsfamilie, die nicht ſ<wer in's;
Gewicht fällt, iſt die ſpaniſche. Gelegentlich eines Be- -
ſuches, den die Königin-Regentin mit ihren drei Kindern ~
dem kleinen König und deſſen beiden Schweſtern ~ von dem
Schloſſe La Granja aus, wo sich der Hof aufhielt, dem-
dortigen Dekonomiehofe abstattete, ließen ſich die hohen Herr-
ſchaften wägen und es ergab sich, daß der König 26 Kilo-
gramm, die Königin 55, die Prinzeſſin von Asturien 21 und
die Infantin Donna Maria Thereſia 26, alſo die ganze /‘
Königsfamilie zuſammen nur 133 Kilo wog, oder wie eine
ſpaniſche Zeitung bemerkt, nur etwas mehr, wie die Groß-;
mutter des kleinen Königs, Jſabella II., in ihren beſten
Tagen für sich ganz allein gewogen hat.
General-Feldm arſchall Moltke bei Tiſch..
In seinem Tagebuche aus dem deutſch-französiſchen Kriege,
„Lazarett-FFahrten“, erzählt Adolf Freiherr Göß von Ber-.
lichingen sehr hübſch, wie der FFeldmarſchall von Moltke:
in Verſailles täglich zu ſpeiſen und dabei zu arbeiten pflegte.
„In einem großen Saale an einer gedeckten Tafel ſaßen.
oben immer ſechs oder acht Prinzen und Fürsten ; daneben.
war die Tafel leer. Nur ganz unten am anderen Ende
stand noch ein Teller für den Feldmarſchall Moltke, der.,
immer erſt kam, wenn die Prinzen mit ihrer Suppe ſchon
fertig waren. Wenn er eintrat, begrüßte er erſt die Prinzen
und setzte ſich dann ſchweigend an seinen Plaz. Kaum hat. .
er ein paar Löffel Suppe gegesſſen, ſo tritt ein Ordonnanz-...
Offizier herein und übergibt ihm ein Kriegstelegramm von. -
ur gren Fire w. Froxtcs-. p- Z Fur ;
er's beiſeite und winkt dem Offizier, er könne gehen. Unter-
deſſen aber haben die Prinzen oben am Tiſch heruntere,
geſchaut, um zu ſehen, was der Feldmarschall für ein Gesicht