Full text: 23.1895 (0023)

 ‘187 - 2 
widerte Friedrich Wilhelm, ,ich werde Dich ſogleich abldſen 
laſſen.“ Kurz darauf erſchien der König, gab dem Huſaren 
ein Billet an den Kabinettsrat JUaire und verfügte ſich ſelbſt 
zur nahegelegenen Wache, deren Kommandanten er die ſo- . 
fortige Ablöſung und Entlaſſung des betreffenden Huſaren 
z. t z V: F)iest zrts j! g u sen Ê hioß " r 
Mit ernſtem Blick und strengem Tone ſoll der König den 
Obersten gefragt haben, weshalb er einem Soldaten nicht 
Urlaub erteile, den die sterbende Mutter noch zu ſehen ver- 
langt habe. Der Kommandeur berief sich auf den vom 
Könige erlasſſenen strengen Befehl. „Aber wiſſen Sie, Herr 
Oberſt, keinen Unterſchied zu machen ?“ fuhr der König 
milder fort, „haben Sie so wenig Herz, daß Sie glauben 
konnten, ich hätte einem Sohne verbieten wollen, der Mutte 
die Augen zuzudrücken ?“ . 
Hiſtoriſche Anekdote. König Friedrich Wilhelm IN. 
Hatte unter ſeinen Generalen einen ~ General v. Malachowsky 
~ den er ſeiner hohen militäriſchen Begabung, seiner ge- 
ſelligen Talente und äußerſt liebenswürdigen Perſönlichkeit 
wegen hoch ſchäßte. Eine Schwäche jedoch beſaß der General, 
deren Folgen der König ſchon mehrfach Gelegenheit gehabt, 
vz Z. Uh züer Uusibez 172 ko- 
zu Ungunsten zo "h Ôzs Als br ah nige .: 
wieder zu Ohren gekommen, daß ſein Liebling, wie ſchon 
bfer; ſs:! verſchztder ſei, f kr deyſelben. an bez; hat) 
pers fur Buy: rm 
urch. u: Beihvathtsgehenk ſéerjeuder. t; un, lei: 
König, [zlechor ' §erc.i eit ud Dant edtricher. ker 
r t At z" Z Lu. 2.2 
Majestät“, entgegnete der. General ohne Zögern. „So gut, 
daß ich hoffe, das ſchöne Werkchen wird noch eine zweite,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.