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Nicht häufen ſoll ſich Schuld auf Schuld,
Laß, Höchſter, Deine Gnade walten!
Hab' mit den Raſenden Geduld;
Und ward den Blinden es verhalten,
Hu ſchau'n, Herr, Deines Leibes Leben,
Lat ſie Dein Anblick nicht erſchreckt,
o heiß’ die Toten ſich erheben,
Die modernd Stein an Stein bedeckt.
Erwacht, Ihr Schläfer !“ ~ Und es ſpringt
Der Biſchof auf und reckt die Hände
Weit aus. Ein polternd Krachen dringt
Vom Grund, ſchlägt zitternd an die Wände.
Staub, Moderdunſt erfüllt die Hallen,
Am Nacken ſchauert kalt die Luft,
Und grau wie Nebel ſieht man's wallen
Hervor aus jeder Totengruft.
Gestalt nimmt's an. Ein Ritter hier ;
Der Panzer raſſelt um die Knochen,
Und aus dem offenen Visier
Kommt grinſend das Gebiß gekrochen.
Und um den Schwertknauf knirſchend krallen .
Die Finger ſich; die Klinge droht :
Das iſt ein Klappern, Schwirren, Schallen,
Wiewohl kein Wort entfährt dem Tod.
Sieh’ dort den Mönch ! Das Kruzifix
Schwingt er in der entfleiſchten Rechten,
Und von den Wirbeln des Genicks
Die Kutte ſchlappt, und krampfhaft flechten
Sich in den Roſenkranz der Linken
Biegſame Finger knackend feſt.
Und dort, die Schleppe zerrend, hinken
Ein Weibsgeripp sich ſehen läßt.