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nicht von jedem hergelaufenen Menſchen beleidigen.
Doppelte Klage werde ich einreichen, auf's Geld und
auf Injurie, wenn Sie nicht auf der Stelle bezahlen !‘
Das war eine kalte Duſche, wohl geeignet, um der
Entrüſtung Hermann'’s einen Dämpfer aufzuſezen. Er
holte alles Geld, welches er ſoeben eingenommen hatte,
aus der Taſche hervor und warf es auf den Tiſch.
„Das nehmt!" rief er auſſtehend. „Weiter giebt
! ſ zeinen roten Heller mehr, ſo wahr ich Schellen-
u eiße.“ .
„Haltet das, wie Ihr wollt. Ich bleibe bei dem,
was ich geſagt habe. Was fehlt, wird bei Heller und
Pfennig eingeklagt.“
Hermann griff nach Mühe und Stock und verließ
das Lokal, ohne ſeinen Schoppen zu leeren.
Schräg über der Straße am offenen Fenster des
„Lamms “ stand der rote Lutz und winkte ihm. Ja, der
hatte recht, nichts mehr mit dem Kronenwirt zu thun
haben zu wollen; auch er, Hermann, war ihm heute
zum lettenmal über die Schwelle gekommen.
Nicht lange darnach ſaß er im Kreiſe der lärmen-
den Hechgenossen, ſelber der lauteſte Schreier, und
legte ein neues Schuldregiſter beim Lammwirt an.
Die Mutter verlor kein Wort darüber, als er mit
leeren Händen heimkam. Still und gedrückt wie stets
in den letzten Wochen ging sie ihren Pflichten nach,
nur hin und wieder einen unsäglich bekümmerten Blick
auf den Sohn richtend.
; Hermann änderte ſeine Lebensweiſe nicht; nur in
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Hu den alten Qualen war noch eine neue getreten.