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Die Schneefran.
Frei nach dem Engliſchen Miß Mary Edgeworthh
von Wilhelm Fiſcher.
I.
Htrahlend ging die Winterſonne nach kalter Nacht
über der weißen Erde auf, als Arnold, der jüngsle
Sohn des bergiſchen Tuchfabrikanten Eſchenbach, er-
wachte und ohne langes Beſinnen mit beiden Füßen
zugleich aus dem warmen Bett auf den weichen Teppich
ſprang. „Beinahe verſchlafen!“ rief er, „und heute
»érs :!: Hurtig wuſch er sich und fuhr in die
eider; le
und doch war, als er in das große, behaglich durch-
wärmte Speiſezimmer trat, nicht nur das Frühstück
ſchon auf dem Tiſche, ſondern die ganze Familie ver-
ſammelt und empfing ihn mit einem herzlichen : „Viel
Glück zum Geburtstage !“ Der Vater und die beiden
älteren Brüder drückten ihm kräftig die Hand, die
Mutter ſchloß ihn in die Arme, Emma, die kleine
Schwester, zerrte ihn am Rocke zum Nebentiſche hin,
zu dem auch seine eigenen Blicke bereits fröhlich
forſchend ſchweisten. Denn dort waren die reichen
Geſchenke aufgestapelt, dort prangte, von vierzehn
brennenden Wachskerzchen umringt, der lockende Kuchen:
„Sollen wir ihn nicht gleich anſchneiden, Arnold ?''
ſchlug die Kleine vor.
chifüßig ſprang er die breite Treppe hinunter,