Full text: 20.1892 (0020)

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Als die Zeit zur Abfahrt deS BahnzugeS nahte, 
begaben wir uns mit dem Alten zum Bahnbof und 
bestiegen das CoupS, in welchem ich gekommen war. 
Zwei AlpenvereinSMitglieder, welche vom Wendelstein 
kamen, nahmen bei uns Platz. Die MajorSfamilie 
wollte auch wieder herein, aber der Condukteur wies 
ihnen ein anderes Coups an und schlug die Thüre zu, 
um sie kurz vor der Abfahrt noch einmal zu öffnen. 
.Hier ist noch Platz!" rief er und — ein Kamin¬ 
kehrer —, schwarz, wie der Teufel, stieg ein. 
.Recht angenehm!* seufzte einer der Alpenfexen, 
ein kleiner, sehr korpulenter Mann in den vierziger 
Jahren. 
.Mach' mi net ruastig!" rief der Sepp, als sich 
der Schwarze an seine Seite fetzte. .Die Kaminfeger 
g'hören in' Kohlenwagen." 
.Und Du, Schmierseppl," erwiderte dieser lachend, 
daß man die blendendweißen Zähne sah, .Du g'hörst 
von recht-wegen in's Schub Coups, bis ma Di als 
Vogelsscheuch ausstellt. Hoaßt'S allweil, grad in der 
Fastnacht derf ma maschkera geh'n, Dir aber erlaubt 
ma'S 'S ganzi Jahr." 
.Drum bin i der Wurzensepp und koa Kamin» 
schliafer wor'n." 
So hänselten sich die beiden, bis der Zug in Haus¬ 
ham hielt, wo der Kaminfeger auSstieg und an dessen 
Stelle da- beleidigte Reiterliebchen Platz nahm. Auf 
der nun folgenden Fahrt bis MieSbach erfuhr ich, daß 
die Wendelstein-Touristen, der Dicke, ein privatisieren¬ 
der Spezereihändler, der andere, ein sehr magerer 
Herr mit blauen Brillengläsern ein Apotheker-Provisor 
sei. Der Privatier machte uns viel Spaß durch die
	        
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