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Halter. Jetzt wandte er sich zu dem jungen Berg-
knappen mit der Frage:
„Darf man einen Ihrer Stölln in Hausham be-
fahren?'
„Gewiß k Gehen Sie nur auf die Direktions-Kanzlei;
ich zeige Ihnen den Weg. da ich ohnehin ins Knappen-
dörfchen gehe.'
„Recht freundlich!' dankte der Buchhalter.
„Kann man hier anständig wohnen?' fragte Frau
Käthchen.
„Sehr gut,' erwiderte der Knappe, ,im schwarzen
Diamanten.'
„Ah! das ist ja ein sehr bezeichnender Name,'
ries der alte Herr, „da logieren wir uns ein. nicht
wahr, Käthchen?'
„Wie Du willst. Josephchen k'
Em schriller Pfiff der Lokomotive und wir hielten
an der Station Hausham. Ich verabschiedete mich
von dem Ehepaar, wünschte recht angenehme Flitter¬
wochen und reiche Mineralien. Ausbeute. — Der
schwere Reiter und die schöne Tochter des Mangsall-
thales trennten sich schmollend; sie hatte dem Berg¬
mann gesagt, daß sie mit dem nächsten Zug wieder
heimfahre.
Dieses Mädchen hatte sich mit ihrem in die Heimat
zurückkehrenden Schatze zusammen bestellt, um mit ihm
den künftigen Hof zu besichtigen, nachdem der junge
Mann nunmehr die Bewirtschaftung übernehmen sollte.
— Aber die Schwiegermutter! Diese paßte dem ver¬
zogenen Mädchen nicht, es sollte sich keine alte, er-
sahrenc Bauersfrau in ihre künftige Haushaltung
mischen; das Liebesband ist entzwei geschnitten, denn
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