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geräuschvoll in die beiden Nasenöffnungen. Dann
galten nur ihr seine Blicke. Einen Äugenblick wagte
er'S in die feurigen dunklen Augen des Reiterschätzleins
zu schauen; — aber KäthchenS strenger Blick bestrafte
sofort den Frevler! —
.Also, Frau Wirtin !" begann ich mein Zwiegespräch.
.Sogen Sie mir doch, woher der alte Bauer ist,
welcher hier ausstieg?"
.Der Bauer, das ist der Gruberbauer von der
Wies. Wiffen'S," fügte sie flüsternd bei, .er ist ein
alter Haberfeldmeister."
.Warum nicht gar," erwiderte ich, .der Alte sieht
ja ganz zahm aus und ich denke mir die Haberer
rabiat und verwegen."
„Ach!" rief Frau Käthchen. .Sie sprechen von
Haderern, — ist's am Ende recht unsicher in dieser
Gegend?"
Die Wirtin lachte hellauf, ich aber beruhigte die
Dame, indem ich ihr erklärte, daß in Miesbach oder
Schliersee, wohin die Herrschaften wohl reisen werden,
überhaupt kein Haderfeldtreiben stattfände, so etwa-
geschehe nur abseits der Ortschaften. Erleichtert drückte
Frau Käthchen ihrem jungen — da- heißt kurze Zeit
angetrauten Buchhalter die Hand. Dieser wollte eben
eine Frage an mich richten, olS die Nachbarin be¬
schweren ReitrrS, welche sich mit diesem fast flüsternd
unterhalten hatte, energisch ausrief:
.Na, Sepp, Dei' Muatter derf mir net in'S Hau-,
wenn i Dei' Weib werd'n soll!"
.So!" erwiderte der Reservist, .Racher geh' hin,
wo Du herkommen bist!" Darauf wandte er den
Kopf gegen das offene Fenster.