Full text: 1.1873 (0001)

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Regeln über ein wichtiges Kapitel 
im menschlichen Leben. 
1. 
Ihr Jünglinge und Burschen, die Ihr noch ein 
ordentliches Weib werth seid! Wenn Ihr Umschau 
haltet, so geht nicht des Sonntags aus! Seht Euch 
am Werktage um und paßt auf, ob das Mädchen, das 
Eure künftige Frau geben soll, auch weiß, was von des > 
Weibes Hand gethan werden soll, und ob sie auch 
wirklich schafft. Geht drum in ein Haus, wo die 
größere Tochter den Eltern eine Magd spart und im 
Stande ist, den Haushalt zu führen, auch wenn die 
Mutter nicht mehr da ist. So eine, die zu wirth¬ 
schaften und zu sparen weiß, die Leib und Kammer 
und Haus auch Werktags sauber hält und zu der Ar¬ 
beit nicht weint, die macht froh und glücklich. Aber 
behüte Euch Gott und behütet Euch selber vor Einer, 
die sich den Kaffee von der Mutter kochen läßt, die 
ihren Platz am Fenster, die das Arbeitstischchen zum 
Faullenzen hat, die Romane liest und all' Plaisir mit¬ 
machen muß, statt die Wäsche zu säubern; die Mehr 
für ihre Kleider im Jahre braucht, als sie in drei 
Jahren zu verdienen im Stande ist; die einen Riß 
im Kleide oder ein Loch im Strumpfe erst hundertmal 
ansieht, ehe sie die Nadel ergreift; die ihren Staat 
nicht selber fabrizirt, sondern des Vaters Schichtlohn 
dazu abzwackt; die zwar arg schön und artig thut, 
aber nur auf den Gimpel speculirt, der sich fangen 
und an den Wagen ihrer Faulheit spannen lassen will. 
Wenn einmal alle ledigen Burschen sich verschwören, 
daß sie nur wirthschaftliche, arbeitsame Mädchen und
	        
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