wenige Gesellschaften, vor allem die Versor
gungsbetriebe geben ausführlich und bestän
dig Bescheid über ihre Geschäftsergebnisse.
Die privaten Gesellschaften dagegen sind mit
ihren Informationen sehr zurückhaltend; sie
geben entweder nur die Bilanz oder lücken
hafte, bestimmte Angaben aus dem Geschäfts
bericht bekannt.
Daher war für die Abteilung Wirtschaft
beim DGB-Landesbezirk die systematische
Erstellung einer über eine Zeitperiode von
einigen Jahren reichenden Zusammenfassung
von Bilanzposten und Einzelheiten aus Ge-
UND
Daß du als Arbeiter, Angestellter oder öffent
lich Bediensteter nicht durchwegs dieselben
Interessen hast wie dein Arbeitgeber, ist selbst
verständlich. Du willst mehr Lohn oder Gehalt
und bessere Arbeitsbedingungen. Der Arbeit
geber muß mit den Erträgnissen rechnen, will
das Unternehmen ausbauen und gegebenen
falls auch seinen Gewinn vermehren.
^ Der Interessengegensatz ist also eine Tat-
sache, ebenso wie die,' daß jeder Mensch seine
Interessen schützen will.Ist er allein zu schwach,
so muß er es gemeinsam mit anderen tun, die
gleiche Interessen haben.
Die Arbeitgeber haben diese Notwendigkeit
längst erkannt — aber noch nicht alle Arbeiter
und Angestellten. Noch viele stehen außerhalb
■der Gewerkschaften. Zwar werden manche —
ganz abgesehen von den ewig Unbelehrbaren
— nicht zu gewinnen sein; so Familienange
hörige, die, besonders in der Landwirtschaft,
im Betrieb der Eltern oder eines Verwandten
beschäftigt sind. Aber ein gut Teil von Ar
beitern und Angestellten bleibt übrig, der auf
jeden Fall in unsere Reihen gehört. Mitzu
helfen, dis noch Abseitsstehenden zu gewinnen,
rufen wir immer wieder unsere Mitglieder auf!
Die wirksamste Werbung ist und bleibt die
von Frau zu Frau, von Mann zu Mann. Das
beste Werbemittel ist die persönliche Über-
Du magst dies und jenes gegen die Gewerk
schaften einzuwenden haben: das ist belang
los gegen die Größe der Aufgabe, die Gewerk
schaften immer stärker und einflußreicher zu
machen, damit sie um so besser für deine und
aller Arbeiter und Angestellten Wohlfahrt sor-
schäftsberichten, die auch die neueste Ent
wicklung berücksichtigen, nur möglich bei
einer starken Begrenzung der Auswahl der zu
untersuchenden Firmen. Es konnten also nur
solche Firmen herangezogen werden, welche
ausreichendes Material für eine statistische
Auswertung veröffentlichten. Für die Arbeit
nehmervertreter in den Aufsichtsräten bedeu
tet das, daß sie für die Verbesserung und
schnelle Herausgabe von Bilanzeinzelheiten
eintreten, solange der Gesetzgeber nicht ge
willt oder nicht in der Lage ist, die beste
hende Geheimniskrämerei zu beenden.
DU?
gen können. Wenn du dich von dieser Mithilfe
ausschließt, schädigst du nur dich selbst!
Viele Arbeiter und Angestellte sind heute
mit ihrem Los noch nicht zufrieden. Sie wollen
mehr Lohn oder Gehalt, bessere Arbeitsbedin
gungen und größere Sicherheit, daß sie nicht
arbeitslos werden. Verglichen aber mit der
Lage vor fünfzig, aber auch nur vor zwanzig
und zehn Jahren, ist ihre Lage heute wesent
lich besser. Ein Tor, wer das nicht erkennt
oder wer das leugnet.
Wer hat nun die Arbeiter und Angestellten
aus dem Proletarierdasein herausgeführt? Wer
hat ihnen gesicherte Arbeitsbedingungen, ge
setzlichen Urlaub, Kündigungsschutz, Mitsprache
im Betrieb, bezahlte Feiertage und vieles an
dere an sozialpolitischen Errungenschaften er
kämpft? Wer hat dafür gesorgt, daß es Kran
kenkassen sowie Alters- und Invalidenrenten
gibt.
Du hast an den Krankenkassen verschiedenes
auszusetzen, und die Renten erscheinen dir zu
niedrig. Gut, aber ist es nicht ein Fortschritt,
daß es sie überhaupt gibt? Und setzen sich die
Gewerkschaften nicht unermüdlich für Verbes
serungen ein? Ebenso ist es ein Verdienst der
Gewerkschaften, daß du im Falle der Arbeits
losigkeit eine Unterstützung erhältst, die dich
vor der ärgsten Not schützt. Man darf über
einige Mängel nicht den großen Vorteil der
sozialen Einrichtungen und der Sozialversiche
rung übersehen.
Du wendest weiter ein, daß dir die Preise
der Lebensmittel und Bedarfsgüter zu hoch
sind und daß die Abwehrmaßnahmen der Ge
werkschaften zu wenig Erfolg haben.
Ja, aber hast du schon bedacht, was ohne
die Gewerkschaften wäre? Glaube doch nicht,
daß, wenn es keinen gemeinschaftlichen Wider
t In d*r 1. Etage
: 'j/ß untern Hautet
zeigen wir eine
~ GROSSE
MÄRCHENSCHAU
JUNG und ALT sollen »dt
an dem hier gezeigten
Märdientdiatz erfreuen.
Besuchen Sie bitt» mit Ihren
Kleinen diese einmalige
Schau ":h - .Eintritt frei!
stand gäbe, die Wirtschaftstreibenden aus lau
ter Wohlwollen für dich nur angemessene
Preise verlangen würden!
Du mußt dir selbst darüber klar sein, daß
die Abwehrkraft gegenüber Anschlägen auf
deine sozialen Rechte und deine wirtschaftliche
Lage von der Stärke der Gewerkschaften ab
hängig ist. Du wirst sicherlich auch verstehen,
daß, je zahlreicher die Gewerkschaftsmitglieder
sind, je aufrechter sie sich zur Gewerkschafts
bewegung bekennen und je fester sie sich um
sie scharen, desto größer die Erfolge im Inte
resse der Arbeiter und Angestellten sein wer
den. Du wirst daher auch verstehen, daß es
wichtig ist, wie du dich zur Gewerkschafts
bewegung stellst und welche Argumente diu
gegenüber Gegnern und Abseitsstehenden ge
brauchst.
Nur wenn du seihst von der Notwendigkeit
der gewerkschaftlichen Zugehörigkeit «nd den
großen Aufgaben der Gewerkschaften über
zeugt bist, wirst du Unorganisierte gewinnen
können.
Es ist also nicht gleichgültig, wie du dich
zur Gewerkschaftsbewegung stellst, und es ist
nicht gleichgültig, ob du „nur dabei“ bist oder
ob du dich für ihre Ziele einsetzt und mithilfst,
unsere Bewegung stärker und mächtiger .zu
machen.
„Solidarität“, Zentralorgan des Österreichischen
Gewerkschaftsbundes
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