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Januar t954
(}ewerUIeitafittt in aliiv 717*7i
Ein gewerkschaftliches Produktivitätsprogramm
Der norwegische Gewerkschaftsbund
„Arbeidernes Faglige Landsorganisation i
Norge" (LO) hat ein Produktivitätspro
gramm beschlossen, das auch in der in
ternationalen Gewerkschaftsbewegung Be
achtung verdient, Eis nimmt sehr klar zu
den E’ragen Steilung, die unter den Be
werden schließlich aufgefordert, moderne und vorbereitet werden. Es liegt an den
Personalführung und Arbeitspsychologie zu staatlichen und kommunalen Behörden,
studieren, sie sollen Uebcrlegungen darü
ber veranlassen, wie der Unfallschutz auf
den Arbeitsplätzen verbessert werden
könnte, und wie das Wohlbefinden im Be
trieb und die Arbeitsfreude gesteigert wer-
für eine rechtzeitige planmäßige Organi
sation der Arbeitsplatzwechsel zu sorgen.
griffen rroduktionssteigerung, Rationali- den können. Sie sollen auch ihre eigenen
sierung, Berufsausbildung, betriebliche Zu
sammenarbeit und Vorschlags wesen zu
sammengefaßt werden. Auf dem norwe
gischen Gewerkschaftskongreß wurden die
Unternehmer zur Zusammenarbeit auf der
Grundlage der Richtlinien dieses Pro
gramms auf gef ordert.
Möglichkeiten, die Arbeiter und Angestell
ten beruflich weiterzubilden, untersuchen.
In der Einleitung zu dem Produktivi
tätsprogramm wird festgestellt, daß mit
dem Anwachsen der Gewerkschaftsbewe
gung ihre Arbeit für eine Verbesserung des
Lebenss' ndarJs der Mitglieder sich nicht
nur auf die bessere Verteilung des Ar
beitsproduktes beschränken kann. Auch
eine rationellere Produktion, welche ver
mehrten Warenzugang und niedrigere
Preise ermöglichen soll, ist anzustreben.
Die Produktionssteigerung kann nicht
ohne zielbewußte und systematische Ar
beit und aktiven Einsatz jedes einzelnen
Lohnempfängers zustande kommen. Wenn
gute Resultate erzielt werden sollen, muß
man zuerst an sich selbst Forderungen stel
len. Darum werden die norwegischen Ar
beiter unter anderem aufgefordert, die
Produktionsmittel in bestmöglichem Zu
stand zu halten, das Rohmaterial rationell
auszunützen, und die Arbeitsmethoden auf
die Möglichkeit von Vereinfachungen hin
zu überprüfen. Die Arbeit' r sollen das
Vorschlagswesen zur Verbesserung der
Produktion fördern und dafür sorgen, daß
Neueingestellte die bestmögliche Ausbil
dung erhalten.
ln den skandinavischen Ländern ist die
Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern
und Arbeitgebern in betrieblichen Fragen
im letzten Jahrzehnt gewachsen und das
Produktivitätsprogramm unterstreicht sehr
stark die Notwendigkeit solcher Zusam
menarbeit. Die Betriebsleitungen werden
aufgefordert, die Initiative zu ergreifen
und zu zeigen, daß sie diese Zusam
menarbeit ehrlich meinen. Alte Gegensätze
und Vorurteile, die hinderlich im Wege
stehen, müssen beseitigt werden. Es wird
auf die Betriebsausschüsse verwiesen, wo
sich die besten Arbeiter und Angestellten
mit den Betriebsleitern als Gleichgestellte
treffen können, um über positive Maß
nahmen zur Erhöhung der Produktion zu
beraten.
Im norwegischen Wirtschaftsleben sind
nach dem Krieg mehr als 20 Milliarden
Kronen investiert worden. Diese Mittel
wurden für den Ausbau und die Moderni
sierung der Unternehmungen verwendet»
Noch nie war Norwegens Wirtschaft so
stark gerüstet wie heute. Aber wenn dieser!
starke Produktionsapparat voll ausgenutzt
werden soll, braucht man in der Zukunft
auch eine bedeutende „Investition** von be
ruflichem Können und technischem Wif^ ^
sen.
Die norwegische LO ist der Ansicht, daß
sehr viel gewonnen werden kann, wenn
jeder einzelne Arbeiter diese Einstellung
zu seiner Arbeit bekommt. Noch besser
wäre es, wenn dieses Streben in Zusam
menarbeit mit den Betriebsleitungen betä
tigt werden könnte. Eis wäre vor
In den wenigen Jahren seit dem Beste
hen der Betriebsausschüsse hat man in vie
len Unternehmungen prüfen können, was
nun als Programm vorgelegt wird. In vie
len Betrieben sind die Vorschläge des Pro
gramms ausprobiert und für verwendbar
befunden worden. Wir haben gesehen,
heißt es in dem Programm, wie sich die
Arbeitnehmer für die wirtschaftliche und
technische Entwicklung ihres Unterneh
mens ir*eressiert haben, wie bedeutende
Rationalisierungsmaßnahmen in Zusam
menarbeit durchgeführt wurden, und wie
Vorschläge von Arbeitern die Produktions
kosten reduziert haben.
Auch in manch anderer Hinsicht hat sich
die Zusammenarbeit für nützlich erwiesen,
und die Betriebsausschüsse haben nach den
vereinbarten Richtlinien gute Arbeit ge
leistet. Auch die von den Betriebsausschiis-
S en gewählten Branchenräte (d. i. Räte für
allem die , _ ^ Norwegen
Die norwegische LO erklärt sich bereit^
für eine Intensivierung ihrer eigenen Auf
klärungsarbeit zu sorgen. Diese soll die ge
werkschaftlichen Vertrauensmänner bes
ser befähigen, an der praktischen Produk
tivitätsarbeit aktiv teilzunehmen. Die LO
will mithelfen, die Berufsausbildung zu
verbessern, sie will die Forschung för
dern, soweit es sich um Produktivität, Ar
beitspsychologie und Arbeitsphysiologie
handelt. Auch eine eigene Produktivitäts-
zentrale wird die LO errichten, in wel
cher alle Veranstaltungen der Gewerk
schaftsbewegung zur Erhöhung der Pro
duktivität zusammengefaßt werden solln:
Es bleibt das wichtigste Streben des Ge
werkschaftsbundes, den Lebensstandard
des arbeitenden Volkes zu erhöhen. Darum
wird die norwegische Gewerkschaftsbewe
gung mit aller Kraft dafür arbeiten, das
Wirtschaftsleben des Landes zu sichern,
seine Konkurrenzkraft zu verbessern,
seine Widerstandskraft gegen Konjunktur- *
Umschläge zu stärken und die Produktiort
zu heben. Aber mit ebensolcher Kraft wird
danach streben, daß die Arbeiter ei-
sie
nen gerechten Anteil an den geschaffenen
Werten erhalten.
ugtweraen Konnte, vor bestimmtR Gewerbe) haben in Norw
Aufgabe der Betriebsleiter, die Arbeitneh- te p>f 0 | ge gehabt. Wirtschaftliche For
mer über die Stellung ^des Unternehmens, ° chungsarb | it( f n „ nd Marktanalysen wur
den ausceführt
Das Programm der norwegischen LO ist
sonach ein lebendiger Beweis dafür, daß
die norwegische Gewerkschaftsbewegung
in der Entwicklung ihres Landes eine wirk
sam treibende Kraft ist, G. Dahl^nd^r.
Freie Gewerkschaftswelt, Nov. 1953
dessen wirtschaftliche Lage und Entwich- den a " s „ eführt . bessere Warenqualitäten,
lungsmöglichkeiten zu informieren. Die nkte Preise und größere Sicherheit der
Betriebsleiter sollten in größerem Ausmaß | rbeitnchmer wurd o erreicht.
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als bisher deft Rat, die Erfahrungen und
die Initiative der Arbeiter in Anspruch
nehmen. Die LO ist auch der Auffassung,
daß sich die Unternehmer mehr als bis
her mit der organisatorischen Rationalisie
rung und Planung der Produktion befas
sen sollten. Die Rationalisierung soll
hauptsächlich mit dem Ziel betrieben wer- tet werden muß Um Schwierigkeiten und
den. die Arbeit leichter u. angenehmerzu Mißhelpgkeiten vo-zubeugm, mü^en
machen. Die Arbeitsleitungen in Norwegen solche Veränderungen rechtzeitig geplant
Im Programm ist auch gesagt, man sei
sich dessen bewußt, daß die Bestrebungen,
die Produktion zu verbessern und die Voll
beschäftigung zu erhalten, zur Folge ha
ben können, daß ein Teil der Arbeitneh
mer zu anderen Arbeitsplätzen ü berge lei-
Satzungsgemäße Beiträge
fördern
die Schlagkraft
der Organisation
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