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Aus unsecec Vec&audsac&eU
Was die Mitglieder ganz besonders interessiert
]
Unter dieser Überschrift werden wir in Zn*
kauft von der Arbeit des Verbandsvorstandes
und der Geschäftsführung berichten. Wir wol
len dadurch allen Mitgliedern aufzeigen, mit
welchen Problemen wir uns beschäftigen, Zwi
schenberichte über Verhandlungen geben und
einen Einblick in die Kleinarbeit unseres Ver
bandes gewähren, was meistens nur auf den
Verbandstagen geschieht. Manche Kritik wird
verstummen oder in andere Bahnen gelenkt
werden, wenn der letzte Gewerkschaftler er
fährt. was seine Gewerkschaft für ihn tut oder
getan hat. Leider waren bisher unsere Kolle
ginnen und Kollegen meistens schlecht infor
miert, zum Teil, weil Vorstand und Geschäfts
führung zu wenig Aufhebens von ihrer Arbeit
machten und deshalb nur dann und wann die
Funktionäre informierten, zum anderen Teil
aber auch die Informationen nicht immer wei
tergegeben wurden. Wir wollen mit diesem
Informationsdienst „Aus der Verbandsarbeit“
einen neuen Anfang machen. Er wird aber auf
die Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn alle
Funktionäre daran mitarbeiten und vor allem
die Kassierer der Ortsverwaltungen und Be
triebsgruppen dafür sorgen, daß jedes Mit
glied so schnell wie nur möglich in den Be
sitz seiner Zeitung gelangt.
Verbandszeitung
Unter dem Vorsitz des Kollegen Lange
wurde vor einigen Monaten eine Pressekom
mission ins Leben gerufen, der außer ihm die
Kollegen Kiick, Haase und Diehl angehören.
Daneben hat sich ein ständiger Mitarbeiterstab
gebildet, der sich aus den Kollegen Berrang,
Diehl, Kober, Lange und Wilhelm zusammen-
setzt. Wenn unsere Zeitung auch in Zukunft
das Sprachrohr der Beamten, Angestellten und
Arbeiter des öffentlichen Dienstes an der
Saar in ihrem dauernden Kampf um Frieden,
Freiheit und soziale Gerechtigkeit sein soll,
dann ist dieser Mitarbeiterkreis viel zu klein.
Wir rufen deshalb alte Mitarbeiter, und vor
allem alle Funktionäre, zur Mitarbeit auf. Es
soll nicht nur die Aufgabe unseres Verbands
organes sein, unsere Stimme gegenüber Land
tag, Regierung und Verwaltungen zu erheben
und als Informationsblatt für die Mitglieder
zu gelten, sondern, wir wollen es zu einer
Fachzeitschrift ausbauen, die von allen Kolle
ginnen und Kollegen gerne gelesen wird.
Außerdem steht sie jedem Mitgliede für Dis-
kussionsheiträge zur Verfügung. Nur die ver
antwortungsbewußt geführte Diskussion wird
unsere Arbeit befruchten und ihr neue Impulse
geben. —
R e d a kt i o n s sc h 1 u ß ist der 25. jedes
Monats, für Anzeigen der 5. jd. Mts. An der
Anzeigenwerbung können sich alle Mitglieder
beteiligen; nähere Auskunft erteilt die Ge
schäftsstelle. —
Am 25. jeden Monats beginnt die Arbeit
der Pressekommission. Sie stellt die Beiträge
der einzelnen Mitarbeiter und uns interessie
rende Ausschnitte aus den Gewerkschaf tszei-
lungen unserer Brüderorganisationen zusammen
und gibt der Zeitung ein Gesicht. Ebenso
werden von der Pressekommission die Bürsten
abzüge der Druckerei gelesen, korrigiert, der
Papierumbruch vorgenommen, Überschriften,
I ntertexte usw. festgelegt und nach dem Um
bruch wird wieder gelesen, um Fehler auf
ein Minimum zu beschränken.
Die Zeitung wird ab Juli so rechtzeitig ge
druckt, daß jeder Unterkassierer sie bei der
Beitragskassierung am 15. jeden Monats seinen
Mitgliedern aushändigen kann. Wir kommen
damit einem des öfteren vorgetragenen Wun
sche nach und erwarten von den Ortsverwal-
tungs- und Betriebsgruppen-Vorsitzenden und
den Unterkassierern, daß sic* diesen Wunsch
verwirklichen helfen.
Besoldungs-Kommission
Die Besoldungs- und Tarifknmmission un
seres Verbandes, die im vergangenen Jahre
ebenfalls unter dem Vorsitz des Kollegen
Lange tagte, hat bekanntlich in Zusammen
arbeit mit der Postgewerkschaft und dem In
dustrieverband Eisenbahn eine Denkschrift
zur Besoldungsreform und Vorschläge zur An
gleichung der TOA und TOB ausgearbeitet
und Regierung und Landtag zugeleitet. Nach
mehrmaligen Erinnerungen wurde uns am
22. 6. 1954 der Regierungsentwurf zu einem
neuen Besoldungsgesetz überreicht, der auf
unsere Vorschläge so gut wie überhaupt nicht
eingeht. Wir werden an anderer Slelle auf
diese Vorlage noch zu sprechen kommen. Am
2. 7. 1954 tritt die Besoldungskommission mit
den Vertretern der anderen Verbände der Ein
heitsgewerkschaft zu einer Arbeitstagung zu
sammen tirtd wird ihre Stellungnahme zu dem
Gesetzentwurf festlegen, die der Regierung
am 6. 7. 1954 (zu diesem Dalum sind wir zu
„Verhandlungen“ eingeladen) bekanntgegeben
wird.
Kündigungsschutz
Eine kleine Kommission hat vor einigen Mo
naten unter dem Vorsitz des Kollegen Beirang
zur Regierungsvorlage des Kündigungsschutz-
gesetzes Stellung genommen und einige Ab
änderungsvorschläge unterbreitet. Wir verwei
sen in diesem Zusammenhang auf die Fe
bruar-Nummer unserer Zeitung. Wenn keine
wesentlichen Änderungen mehr vorgenommen
werden, w.rd das Kündigungsschutzgesetz, das
noch im Juli durch den Landtag verabschiedet
werden soll, das erste Gesetz {außer den ver
schiedenen Sozialgesetzen natürlich) sein, das
unseren uneingeschränkten Beifall findet.
Tarif-Kommission
Die Tarif-Kommission unseres Verbandes
wurde vor einigen Wodien neu gebildet! Vor
sitz: Kollege Berrang). Sie hat zunächst einen
Gesetzesvorschlag für ein Tarifvertragsgesetz
des öffentlichen Dienstes ausgearbeitet. —
Darüber wird noch berichtet. — Da die Re
gierung neuerdings geneigt ist, auch dem öf
fentlichen Dienst die Tarifvertragsfreiheit zu
geben, dürfte wohl bald mit der Aufnahme
von Verhandlungen zu rechnen sein. In den
nächsten Wochen und Monaten wird sich die
Tarifkommission vor allem mit der Neuord
nung der beiden Tarife (Neugruppierung, Än
derung der Tätigkeitsmerkmale, Anpassung an
die heutigen Verhältnisse) beschäftigen. Wir
werden dabei die Erfahrungen der Gewerk
schaft Öffentliche Dienste, Transport und Ver
kehr (DGB) auswerten.
Beamtenausschuss
Nach und nach werden die Aufgaben der
Besoldungskommission auf den Beamtenaus
schuß übertragen (Vorsitz: Kollege Wilhelm).
Neben der Besokhmgsrefonn beschäftigt sich
dieser Ausschuß zur Zeit mit folgenden Pro
blemen:
1. Beamtengcsetz,
2. Neufassung der Laufbahnvorschriften,
3. Neuordnung des Ausbildungswesens,
4. Einstufung der Gemeindebeamten,
5. Revision der Beihilfegrundsätze.
Kommission für Zusatzversorgung
Diese Kommission w urde im November 1953
gebildet (Vorsitz: Kollege Heins) und führt die
Arbeit der Kollegen Kiesgen und Lange
w'eiler, die auf Grund der Verordnung des
MdI die Vertretung bei der ZVK als Beamte
nicht wahrnehmen können. Ziel der Kommis
sionsarbeit war vor allem, möglichst viele fach
kundige Kollegen heranzubilden, die einmal
die Interessen unserer Mitglieder im Verwal
tungsrat der ZVK vertreten und zum andern
auch die Kolleginnen und Kollegen aufklären
und beraten können. Die Kommission hat in
monatetanger Arbeit die Satzungeil überarbei
tet und Abänderungsvorschläge zusammenge- I
stellt, die für unsere Verwaltungsrats-Mit- I
glieder wichtige Richtlinien und Arbeitsuater-
lagen darstellen.
Zusammenarbeit mit anderen
Berufsorganisationen
Unsere Meinung hinsichtlich einer einzigen
großen und schlagkräftigen Berufsorganisation
ist bekannt. Trotzdem sind wir bereit, im In
teresse aller Beamten, Angestellten und Ar
beiter mit der Christlichen Gewerkschaft und
dem Beamtenbund zusammenzuarbeiten. Wenn
wir auch in der Zusammenarbeit mit der CGS
nicht die besten Erfahrungen gemacht haben,
und mit dem Beamtenbund über einen Ge
dankenaustausch nicht hinausgekommen sind,
so wollen wir die Türen für eine Verständi
gung und Zusammenarbeit doch offen halten.
Dies soll nicht nur für die Verbandsleitung,
sondern auch für die Ortsverwaltungen gelten.
Zusammenarbeit mit dem Städte-
und Gemeindetag
Im Aufträge des Verbandsvorstandes nah
men die Kollegen Lange und Grün Fühlung
mit der Geschäftsführung des Saarländischen
Städte- und Gemeindetages. In der Aussprache
mit den Herren Oberhäuser und Mattar wur
den vor allem Fragen der gemeindlichen
Selbstverwaltung auf dem personellen Sektor
sowie allgemeine beamten- und tarifrechtliche
Fragen erörtert. Es stellte sich heraus, daß
die beiderseitigen Ansichten weitgehendst über-
einstimmen. Wenn Geschäftsführer Oberhäuser
auch darauf hinwies, daß der Städte- und Ge
meindetag immer nur auf Antrag einer Mit-
gliedsgemeinde tätig werden könne, versprach
er uns doch, vor der Stellungnahme zu Ge
setzen, die die Verhältnisse der Gemeinde-
bediensteten irgendwie berühren, lind vor der
artigen Verhandlungen mit der Regierung die
Berufsorganisationen zu einer Aussprache ein-
zuladen. Wir glauben, daß derartige Zusam
menkünfte sowohl im Interesse unserer Mit
glieder als auch im Interesse der Gemeinden
selbst liegen. E. L.